Barakah meets Barakah

Barakah meets Barakah (c) trigon-film
Barakah meets Barakah (c) trigon-film

Spielfilm, Saudi-Arabien 2016, Regie: Mahmoud Sabbagh, 88 min, ab Klasse 10

Liebeskomödie aus Saudi-Arabien

Würde man eine Umfrage unter Filmexperten starten, welches Land ihrer Einschätzung nach derzeit das am wenigsten geeignete ist, eine sehr lustige und echt abgefahrene „Romantic Comedy“ anzusiedeln: Saudi-Arabien hätte beste Chancen, die Top-Position einzunehmen. Falsch geraten – nichts weniger beweist BARAKAH MEETS BARAKAH: In der saudischen Hafenstadt Dschidda soll Barakah (Hisham Fageeh) als Ordnungsbeamter dafür sorgen, dass das öffentliche Leben nach dem islamischen Recht verläuft. Dies tut er immer freundlich aber ohne religiösen Eifer, viel lieber spielt er in einer Laientheatergruppe Hamlet. Seine Rolle ist die der Ophelia, Proben und Aufführungen mit Frauen sind verboten. Als er ein illegales Fotoshooting unterbinden soll, verliebt er sich auf den ersten Blick in Bibi (Fatima AlBanawi), die für das Label ihrer Adoptivmutter „Heavenly Hips“ modelt, aber viel berühmter als gesellschaftskritische Vloggerin und IT-Girl ist. Nur wie soll er sie näher kennenlernen, in einem Land, das jeder Form von „dating“ feindlich gegenübersteht? Mit atemberaubender Raffinesse hebeln die beiden das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aus. BARAKAH MEETS BARAKAH ist ein Film für alle, die schon immer mal wissen wollten, was in Saudi-Arabien eigentlich sonst so los ist.

Der Regisseur über seinen Film: „Barakah yoqabil Brakah zeigt, wie meine Generation über Themen wie den öffentlichen Raum, die Ungleichheit der Geschlechter, über Zensur und Freiheit nachdenkt. Der Film handelt von uns, einer Jugend ohne Rechte. Ich möchte mich an den Gesprächen in Saudi-Arabien über diese Themen beteiligen und damit zum gesellschaftlichen Fortschritt beitragen. Darüber hinaus hoffe ich, dass mein Film andere saudische Filmemacher anregt, eigene zu realisieren, und sie diese dann weltweit präsentieren können.“

Der Film bietet Anknüpfungspunkte, um über die gesellschaftskritische Wirkung der Komödie zu sprechen. Zentral sind hier Menschenrechte, Gleichberechtigung der Geschlechter und die Meinungsfreiheit im Kontext eines islamisch geprägten Staats.

In Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst

 

 

Und hier das Musikvideo „No woman, no drive“, das der Hauptdarsteller Hisham Fageeh gemacht hat.:

 

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