Die Gewinner*innen des Filmkritikwettbewerbs 2016

Filmzeitschriften

Gemeinsam mit Studierenden der Filmwissenschaft an der FU Berlin haben wir im Rahmen der SchulKinoWochen Berlin 2016 Filmkritikworkshops durchgeführt und einen Filmwettbewerb ausgeschrieben. Am Filmkritikwettbewerb haben Schüler*innen der Friedrich-Bergius-Schule teilgenommen.

Wir bedanken uns bei allen Schüler*innen für die eingesendeten Kritiken und die nachhaltigen Eindrücke und gratulieren den Gewinner*innen:

Miszela, Klasse 9d — Nikolas, Klasse 9d — Nour, Klasse 9d — Emilia, Klasse 10a — Hesham, Klasse 10d — Mohammed, Klasse 10d — Selina, Klasse 10a

Die Kritiken sind ebenfalls zu lesen auf spinxx.de.

 

Filmkritik zu DAS KALTE HERZ von Miszela, Klasse 9d

Filmhandlung und Hintergrund

Das kalte Herz: Neuverfilmung vom Märchen mit Moritz Bleibtreu, Frederick Lau (Hauptfigur), Henriette Confurius und Milan Peschel.

Peter (Frederick Lau) ist arm, schüchtern und wird nur als ein Köhlerjunge gesehen. Seine Liebe zu Lisbeth (Henriette Confurius), die aus einer guten und reichen Familie kommt, kann seiner Meinung nach nur erwidert sein, wenn er viel Geld und ein schönes Haus hat, was aber nicht stimmt. Eines Tages hört er von einem Geist, der seine Wünsche erfüllen kann. Er wird erfolgreich, doch er macht einen Fehler und in seiner Verzweiflung nimmt er das Angebot von dem Holländermichel (Moritz Bleibtreu) an. Peter soll sein Herz gegen einen Stein tauschen, dadurch verliert er Gefühle und vor allem das Wichtigste, die Liebe zu Lisbeth – das alles soll ihn schnell zu seinem Ziel bringen. Seine Familie, Freunde und Verwandten erkennen ihn nicht wieder und nicht nur, weil er gepflegt aussieht, sondern weil er kalt geworden ist. Kann Peter seine bösen Taten rückgängig machen und sein Herz zurück erobern?

Das Märchen wurde im Schwarzwald gespielt und gedreht. Die Neuverfilmung wurde von Johannes Naber inszeniert. Frederick Lau spielt die Hauptrolle in „Das kalte Herz“ und die weibliche Hauptrolle übernimmt Henriette Confurius. Die Kostüme und Make-up wurden professionell und passend zum Film gemacht. Der Film ist ein Märchen, mir persönlich aber hat was gefehlt und somit hatte es keine richtige Wirkung auf mit, obwohl die Schauspieler sich sehr gut in die Rollen hinein versetzt haben. Manche Stellen waren sehr vorhersehbar, was den Film zu einem mittelmäßigen Film macht. Trotzdem ist der Märchenfilm sehenswert, da die Effekte sehr gut sind. Das Ende hat mich nicht zu sehr überrascht. Ist  leider 20 min zu lang geworden. Es hat mir vieles gefehlt, deswegen gebe ich dem Film 6 von 10 möglichen Punkten.

 

Filmkritik zu DAS KALTE HERZ von Nikolas, Klasse 9d

Im Märchen „Das kalte Herz“ ursprünglich erstmals von Wilhelm Hauff erzählt (aber inzwischen unzählige Male verfilmt), geht es um den Köhler Peter Munk, der unzufrieden mit seinem Leben ist und deshalb auf der Suche nach Geld, Macht und Anerkennung sogar sein Herz für Geld durch einen Stein austauschen lässt. Er lebt also künftig mit einem Stein in der Brust und stellt fest, dass man durch Geld, Skrupellosigkeit und im wahrsten Sinne des Wortes auch Herzlosigkeit zwar mehr Macht, Geld und Anerkennung erfährt, dass aber trotzdem etwas im Leben fehlt. Er versucht also schließlich sein Herz zurück zu erobern. Die neueste Verfilmung dieses Werkes wurde im Jahr 2016

veröffentlicht, stammt aus Deutschland und Johannes Naber führte Regie. Die Handlung und auch die Rollen wurden für die erneute Verfilmung zum Teil ziemlich stark verändert. Zunächst einmal möchte ich hier auf die Filmmusik von Oliver Biehler eingehen. Die Musik unterstreicht die Stimmung des Films meiner Meinung nach sehr gut, auch die Dramatik bestimmter Szenen wird durch den Einsatz einzelner Instrumente sehr gut unterstrichen. Ich habe mich allerdings ziemlich oft gefragt, ob die Beziehung zwischen Lisbeth und Peter für die damalige Zeit nicht ziemlich unrealistisch ist. Eine Frau, die nicht den Mann heiratet, der für sie ausgewählt wurde, die sich ihrem Vater (und noch einigen anderen Menschen) widersetzt und einfach das macht, was sie will, erscheint mit für die damalige Zeit ziemlich unrealistisch. Während des Films sammelten sich bei mir noch ein paar mehr Fragen an: Warum haben viele Menschen im Film Tätowierungen im Gesicht? Wieso hat Peter Munk noch bestimmte Emotionen, wenn er doch kein Herz mehr hat? Und weshalb hat das Glasmännchen im Film von seinem Äußeren her nichts mehr mit dem Glasmännchen der Buchvorlage (Im Buch Kleidung aus biegsamem Glas daher der Name. In dieser Verfilmung Kleidung aus Pflanzenteilen) zu tun? Damit macht auch der Name Glasmännchen in dieser Verfilmung keinen Sinn mehr.

Zum Glück kam der Regisseur Johannes Naber nach der Vorführung zur Beantwortung von Fragen und zum Meinungsaustausch ins Kino. Dadurch wurden meine Fragen noch beantwortet. Ich finde es generell sehr beeindruckend, dass sich der Regisseur die Zeit nimmt auf Fragen des Publikums einzugehen und ich bin dankbar für das informative Gespräch. Nun zurück zu meinen Fragen: Die Tätowierungen in den Gesichtern der Menschen stehen für ihren Stand in der Gesellschaft, praktisch für den Beruf, die Anerkennung in der Gesellschaft, in die man ja damals „hineingeboren“ wurde. Die Tätowierungen verdeutlichen also nochmal mehr, ob man in der Gesellschaft etwas wert ist oder nicht. Peter Munk hat auch mit Stein in der Brust noch Emotionen, weil man nach der Idee des Regisseurs ohne Herz zwar noch zu bestimmten Emotionen fähig ist, aber z.B. Mitgefühl nicht mehr empfinden kann. Das Glasmännchen (ein Waldgeist) trägt in dieser Verfilmung Klamotten aus Pflanzenteilen und hat auch bestimmte Körperbemalung, um an ein Regenwaldvolk im Papua-Neuguinea zu erinnern. Das Glasmännchen repräsentiert hier also eine Gruppe der Bevölkerung, die sich sehr mit der Natur verbunden fühlt und damit am Aussterben ist. Das sind alles tolle Ideen, die die Probleme dieser Welt zum Teil widerspiegeln. Aber im Film werden diese Botschaften nicht gut rübergebracht, weil dafür im Film selbst meiner Meinung nach viel zu wenig erklärt wird und dadurch die eigentlich sehr guten Ideen und ein großer Teil der Gesellschaftskritik verloren geht.

Eine sehr wichtige Botschaft bringt der Film aber auf jeden Fall rüber, nämlich die, dass Menschen für Geld und Macht alles tun, über Leichen gehen, ihr Herz verkaufen und Mitmenschen und die Natur wie Dreck behandeln und sie letztlich komplett sinnlos zerstören und dass das ein großer Fehler ist. Eine weitere Sache macht den Film auf jeden Fall auch gut, er bringt nämlich wieder einen Hauch von „Leben“ ins deutsche Kino.

 

Filmkritik zu DAS KALTE HERZ von Nour, Klasse 9d

„Das kalte Herz“ – realitätsentsprechend, spannend

Im Film „Das kalte Herz“ geht es um einen jungen Mann, der für Geld sein Herz gegen eins aus Stein tauscht. Die Schauspieler waren sehr gut, sie haben sich Müge gegeben, man bemerkte keine Fehler und man hatte ein gutes Gefühl. Die filmischen Mittel waren täuschend echt. Als ich herausfand, dass z.B. der Fluss im Film nur durch Computer eingearbeitet wurde, war ich echt fasziniert und konnte es gar nicht glauben, was ich jetzt immer noch nicht tue. Die Kulisse ist auch sehr gut im Schwarzwald ausgewählt und man könnte wirklich denken, dass es so aussieht. Im Film hat man keine Probleme erkennen können, der Film war zufriedenstellend. Ich finde, der Film ist wirklich empfehlenswert. Etwas Realität steckt im Film auch mit drin, z.B. dass ein Mensch mit wenig oder gar keinem Geld, noch lange nicht so angesehen wird wie ein Mensch mit Geld. Auch in der Realität schaut man leider auf das Geld, anstatt auf das schöne Herz eines Menschen. Empfehlenswerter Film und sehr zufriedenstellend.

 

Filmkritik zu LENALOVE von Emilia, Klasse 10a

Der Film LENALOVE ist 2015 durch die Regie von Florian Gaag in Deutschland entstanden. In dem Film geht es um die 16jährige Lena, die sehr einsam ist. Ihre ehemalige beste Freundin Nicole hat eine neue beste Freundin namens Stella. Ihre Mutter hat eine Affäre mit dem Vater von Nicole. Tim, ihr langzeitiger Schwarm hat, wie es aussieht, etwas mit ihrer ehemaligen besten Freundin Nicole. Doch dann lernt sie Noah über ein Internetportal kennen. Mit ihm kann sie scheinbar über alles reden.  Doch dann wendet auch er sich, wie alle anderen, gegen Lena. Ist Noah der, für den er sich ausgibt? Wem kann sie jetzt noch vertrauen?

Der Film zeigt sehr gut, wie die Welt heutzutage ist. Er beschönigt nichts. Er zeigt, wie hemmungslos und ohne Schamgefühl einige Menschen mit ihren Mitmenschen umgehen. Die Schauspieler haben ihre Rollen sehr authentisch gespielt. Emilia Schüle verkörpert die Rolle der verletzten, einsamen Lena fantastisch. Der Film geht insgesamt 96 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Meiner Meinung nach sollte man den Film nicht sehen, bevor man nicht wirklich 12 Jahre ist. Selbst ich habe mich an einigen Stellen noch sehr erschreckt und war schockiert. Nach dem ich den Film gesehen habe, habe ich noch lange über den Film nachdenken müssen, da ich die vielen Informationen erst einmal verarbeiten musste. Ich finde, Sina Tkotsch hat die Rolle der Stella besonders gut verkörpert, da sie genauso gefühlskalt, hemmungslos mit Lena umgegangen ist, wie es auch in der realen Welt täglich vorkommt. Der Film war beeindruckend.

 

Filmkritik zu LENALOVE von Hesham, Klasse 10d

In dem Film LENALOVE geht es um die 16-jährige Lena, die von ihrer ehemaligen besten Freundin Nicole und einem Mädchen namens Stella gemobbt wird. Ich fand den Film ziemlich unterhaltsam, weil es um ein sehr spannendes Thema ging. Allerdings fand ich den Film auch teilweise ziemlich unübersichtlich, vor allem bei den Szenenverwechslungen. An manchen Stellen habe ich gar nicht verstanden, was jetzt los ist und es war auch nicht einfach herauszufinden, wie die ganzen Personen hießen. Die Schauspieler haben meiner Meinung nach gut zu ihrer Rolle gepasst und konnten die auch gut umsetzen. Auch die Kameraperspektiven waren gut gewählt. Die unerwarteten Wendungen im Film haben mir besonders gut gefallen. Im Großen und Ganzen fand ich den Film gut und kann ihn nur weiterempfehlen.

 

Filmkritik zu LENALOVE von Mohammed, Klasse 10

Florian Gaag erzählt in seinem zweiten Film LENALOVE eine Geschichte über Cybermobbing, Liebe und Freundschaft.

Die attraktive und im Film die Außenseiterin Lena (Emilia Schüle) spielt die Hauptrolle im Film. Sie geht zur Schule, tanzt in Tanzgruppen und liebt es Modezeitschriften unheimlich umzugestalten. Lena ist in einen Jungen namens Tim (Jannik Schühmann) verliebt, doch nachdem Lenas alte beste Freundin Nicole (Kyra-Sophia Kahre) sich auf einer Party an Tim ranmachte und Lena es sah, ist sie traurig. An dem Tag ist sie nur noch im Internet unterwegs und trifft auf einen charmanten Mann namens Noah. Aber was Lena nicht weiß, ist, dass Noah ein Fake-Account ist. Lena lässt sich immer wieder auf ihn ein und verliebt sich in ihn. Aber dafür wird es ein bitteres Ende geben.

Die Leistung der Schauspieler fand ich sehr gut, aber auch interessant. Sie waren gut vorbereitet. Ich fand sie gut, weil sie wie in der heutigen Jugend gesprochen und geschauspielert haben. Die Kameraarbeit war interessant weil, als eine Person gesprochen hat, filmten sie meistens nur das Gesicht. Die Schauspieler haben geredet wie in der heutigen Jugend und haben auch geschrieben wie in der heutigen Jugend z.B. nicht „Was ist das?“, sondern „Was das?“.

Es gab wenig Spannungsbögen, aber da wo man Spannung gespürt hat, ist, wo Lena sich mit dem angeblichen „Noah“ traf und er sie vergewaltigen wollte und sie wegrannte in den dunklen Wald. Die Soundeffekte waren sehr laut und nicht so gut. Es hat in den Ohren wehgetan. Es waren jetzt nicht die besten Soundeffekte, aber sie waren in Ordnung. Die Musik fand ich toll, sie passte an jeder Stelle, zum Beispiel beim Tanzauftritt, in der Disco, im Auto, deshalb fand ich die Musik auch gut und schön.

Mir hat der Film gefallen, es war jetzt nicht so ganz meiner, aber er war gut, spannend, lustig, traurig und gruselig, deshalb würde ich mir den Film ein zweites Mal anschauen.

 

Filmkritik zu LENALOVE von Selina, Klasse 10a

Der Film “LenaLove“ handelt von der 16-jährigen Lena, die sich in einen Jungen verliebt und die Beziehungen zwischen ihrer besten Freundin und Mutter. Ihre beste Freundin hat keine gute Bindung mehr zu Lena, ihre Mutter vögelt mit anderen Typen und ihr Schwarm wird von Lena beim Knutschen mit ihrer besten Freundin entdeckt. Spannende Handlung, die richtige Zielgruppe für Jugendliche. Die Schauspieler haben es auch gut rübergebracht, muss man sagen. Lena (Emilia Schüle) war wirklich die perfekte Wahl, genau wie Stella (Sina Tkotsch), die neue beste Freundin von Nicole (Kyra Sophia Kahre) aka die ex-beste Freundin der Lena. Sina Tkotsch ist für die Rolle der „gemeinen Bitch“ eine gute Wahl, denn sie bringt es auch sehr authentisch rüber. Ich, für meinen Geschmack, bin eher der Meinung, dass deutsche Schauspieler, besser gesagt, deutsche Filme nicht so gut sind, aber dieser Film war wirklich gut. Der Film bezieht sich wirklich auf Probleme, die auch heute ein großes Problem darstellen, wie zum Beispiel: Drogen, Fremdgehen, Cyber-Mobbing (generell Mobbing). Dieser Film zeigt echt, was für Konsequenzen das Ganze hat. Aber nochmal kurz zurück und dazu, dass es sich hierbei um eine deutsche Produktion handelt. Die Kameraführung war so gut, dass ich nicht einmal gecheckt habe, dass es sich um einen deutschen Film handelt. Allerdings hatte der Film auch ein schlechtes Merkmal, die sogenannte „Jugendsprache“. Der Film erschien zwar letztes Jahr (2015), doch die Jugend redet meiner Meinung nach nicht so, wie es in dem Film gezeigt wurde. Ich weiß, dass die Regie es verdeutlichen wollte, dass es sich hierbei um Jugendliche handelt, allerdings waren die Sprüche etwas übertrieben, denn ich als Jugendliche höre niemanden so reden. Der Film, übrigens von Florian Gaag, hatte sehr viele spannende Stellen, die einen überraschten. Die Musik war wieder übertrieben, aber machte auch gleichzeitig diesen „Gruseleffekt“. Der Sound verdeutlichte auch, dass es sich um einen Thriller handelt.

Der Film ist ab 12 freigegeben. Abgesehen von einer Sex-Szene sieht der Film auch aus wie für 12-Jährige. Man könnte sich jetzt darum streiten, aber es gibt viele Filme ab 12, die sehr viel Sexistisches beinhalten. Den Film kann man gut nachvollziehen anhand der Situationen, die wir vielleicht auch erleben. Leuten mit Problemen, wie Cyber-Mobbing, könnte der Film eventuell eine Hoffnung geben. Sie können sich in die Lage hinein versetzen und mitfühlen. Es waren auch Probleme dargestellt, mit denen sich Ältere abzugeben haben. Der Film ist klasse, für Jugendliche und auch etwas für Ältere.

Eine Sache, die mich noch gestört hat, war, dass der Trailer zu viel erzählt. Ich konnte im Kino an einer eigentlich überraschenden Stelle sagen, was passiert. Ich war aber an einer Stelle erstaunt, wie sie die eine Szene rübergebracht haben. Man konnte alles aus den Augen der Protagonistin sehen. Die Lichter, ihre Umgebung und die Stimmen, die sie wahrnimmt. Es war die Szene, als man ihr Drogen gegeben hat. Ich fand die Szene deshalb toll, weil es einen eine Abneigung gegenüber Drogen gibt. Ansonsten gibt es weiter nichts mehr zu sagen. Ich empfehle den Film weiter aufgrund von den Problemen der Jugendlichen, die heute leider auftreten und es machen helfen könnte.