Kreuzweg

Kreuzweg (c) Camino Filmverleih
Kreuzweg (c) Camino Filmverleih

Spielfilm, Deutschland 2014, Regie: Dietrich Brüggemann, 107 min, ab Klasse 10

Kann mein Glaube sich gegen mich richten?  

Die 14-jährige Maria wächst in einem streng religiösen Elternhaus auf und folgt mit striktem Gehorsam den Richtlinien einer Priesterbruderschaft, die die Formen des traditionalistischen Katholizismus pflegt und in der Moderne das Böse sieht. Für die Heranwachsende lässt sich das religiöse Leben nur sehr schwer mit dem weltlichen Alltagsleben vereinbaren. Die konservative Welt aus Firmunterricht und Kirchgängen prallt auf die moderne Welt des Schulalltags und der Pop-Musik. Der Kampf gegen das Böse und die Furcht vor der Sünde beherrschen Marias Gedanken und ein Miteinander der gegensätzlichen Welten scheint kaum möglich. Vor Gott möchte sie sich keine Fehltritte leisten und ihr Leben für ihren kranken Bruder opfern. Vor ihren Mitschüler*innen bleibt sie die Außenseiterin. Um dem immer größer werdenden Druck standhalten zu können, widmet sich Maria gänzlich dem Glauben.

Die Geschichte von Marias persönlichem Kreuzweg wird in 14 Kapiteln erzählt, die an den biblischen Leidensweg Christi angelehnt sind. Diese einzigartige Struktur des Films erlaubt es, dem Gewissenskonflikt der Protagonistin auf eindrückliche Art und Weise näher zu kommen. KREUZWEG bietet auf narrativer und ästhetischer Ebene zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit (extremen) Formen von Religiosität und deren Ausdrucksmöglichkeiten in der heutigen Gesellschaft. Die Frage nach dem, was Glaube und Gewissen sein können wird aufgeworfen. Gleichzeitig dient der Film als Plattform für Fragen über Macht und Manipulation, über die Systeme Kirche und Staat, über Subkulturen und Minderheiten.

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung