Dokumentarfilm, Deutschland 2011, Regie: Carmen Losmann, 94 min, ab 11. Klasse
Eigenverantwortung und Selbstoptimierung bis zur Selbstaufgabe?
Der Dokumentarfilm erkundet neue Arbeitswelten: Büroarchitektur mit offenen Begegnungszonen, inspirierenden Meeting-Points und Kaffee-Bars. Ein Teamtraining im Hochseilgarten und Management-Programme, die jede*n Mitarbeiter*in nach Talenten und Soft Skills filtern, sollen Unternehmen dabei unterstützen, ihre Ziele noch effizienter zu erreichen. In einem Assessment-Center werden bei einer peniblen Befragung Stärken und Schwachpunkte von Mitarbeiter*innen aufgedeckt. Der Film zeigt, wie ein neuer Geist in die Büros Einzug gehalten hat. Statt Gängelung durch Vorgesetzte setzt man heute auf Eigenverantwortung und Selbstoptimierung. Der Film fragt nicht nach den Inhalten der Arbeit, sondern nach Strategien und Mechanismen, die das Arbeitsleben in einer technisierten und digitalisierten Welt optimieren und vorantreiben sollen. Gerade weil er keine Urteile fällt, fordert er zu einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit und die Folgen dieser Veränderungen heraus.
WORK HARD – PLAY HARD ist ein kühl beobachtender Dokumentarfilm, der in vielerlei Hinsicht von den gewohnten Gestaltungsweisen journalistischer TV-Dokumentationen abweicht. Er liefert einen ausgezeichneten Beitrag zur Frage, welche Transformationsprozesse in der modernen Arbeitswelt wirksam sind. So können Beziehungen zwischen den Akteur*innen wirtschaftlicher Prozesse (Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen) erfasst werden und nach Hintergründen (Globalisierung, Digitalisierung, ökonomischer Erfolgsdruck) und wechselseitigen Einflüssen befragt werden.
Zur Vorstellung am 19.11. um 10.15 Uhr im CineStar Treptower Park ist Dr. Luiza Olos von der FU Berlin als Expertin zu Gast im Kino.
Begleimaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch 
Mit Gast 
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung