Dokumentarfilm, Deutschland 2020, Regie: Carsten Rau, 94 min – ab Klasse 9
Kernkraft statt Kohle?! Atomkraftwerke für den Klimaschutz?! Ein forschender Blick auf den nuklearen Albtraum
Das Kernkraftwerk Lubmin in Greifswald war 15 Jahre lang in Betrieb. Mehr als doppelt so viele Jahre wird der Rückbau dauern. Wo das kontaminierte Material gelagert werden soll, ist unklar. Deutschland hat den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Bis Ende 2022 gehen auch die letzten sechs deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass das Risiko zu hoch, die Technik nicht beherrschbar ist. Doch mit dem Abschalten allein ist das Problem nicht gelöst: Für zigtausende Tonnen radioaktiven Müll ist noch immer kein sicheres Endlager gefunden. Der gefährliche Rückbau der Kraftwerke wird Jahrzehnte dauern und viele Milliarden Euro verschlingen. Trotz allem glauben viele Menschen an die vermeintlich „saubere“ Kernenergie: In Asien werden neue Atommeiler gebaut, Frankreichs Atomindustrie verhöhnt den deutschen Ausstieg und angesichts des Kohleausstiegs wird die Atomenergie wieder als Option diskutiert.
Regisseur Carsten Rau wirft mit ATOMKRAFT FOREVER einen tiefgründigen Blick auf eine aufgeladene Diskussion und versucht verschiedene Positionen zu verstehen. In ästhetisch kraftvollen Bildern erzählt sein Film von den wahnsinnig aufwändigen Rückbaumaßnahmen, der endlos scheinende Endlagersuche ebenso wie von der Faszination junger Atomingenieur*innen. Ohne wertenden Off-Kommentar kommen Menschen zu Wort, die von und mit der Kernkraft leben – Kraftwerksarbeiter*innen, Anwohner*innen und Wissenschaftler*innen. In der Verknüpfung ihrer Perspektiven zeigt sich dem Publikum das beunruhigende Bild einer Gesellschaft, die trotz aller Warnungen und bereits bestehender Probleme den nuklearen Albtraum fortschreibt.
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung