Die schwarzen Brüder

Die schwarzen Brüder (c) Studiocanal

Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Lisa Tetzner und Kurt Held, Schweiz/Deutschland/Italien 2013, Regie: Xavier Koller, 99 min, ab Klasse 5

Kinder als Ware

Tessin im 19. Jahrhundert: Der 14-jährige Giorgio lebt in armen, aber glücklichen Verhältnissen, bis seine Mutter durch einen Sturz lebensgefährlich verletzt wird. Für einen Arzt ist kein Geld da und so bleibt dem verzweifelten Vater nur ein Ausweg: Georgio wird dem Menschenhändler Luini übergeben, der ihn meistbietend an Mailänder Kaminfegermeister verkaufen will. Gemeinsam mit 13 anderen Kindern wird Giorgio nachts auf einer Barke über den Lago Maggiore transportiert – nur vier Überlebende erreichen nach einem Sturm das rettende Ufer. In Mailand müssen die schmächtigen Jungen für einen Hungerlohn durch enge und oft glühend heiße
Schornsteine klettern und sie von Schlacke und Ruß befreien. Die Arbeit ist lebensgefährlich und abends gibt es oft nur eine dünne Suppe und einen Schlafplatz, wenn sie Glück haben. Die meisten der Schornsteinfegerjungen werden von ihren neuen Besitzern wie Sklaven behandelt und sterben oft an Krankheiten und Unterernährung. Giorgio wird von seinem Meister zwar nicht misshandelt, aber dessen Frau und sein hinterlistiger Sohn sind eine wahre Plage. Auch die „Wölfe“, eine Bande Mailänder Straßenjungen, machen ihm das Leben schwer. Zum Glück trifft er auf die „schwarzen Brüder“, einer Gruppe junger Kaminkehrer, die sich die Schikanen der Meister
nicht länger gefallen lassen wollen. Sie halten zusammen, kämpfen gemeinsam für Gerechtigkeit und für ihre Rückkehr in die Heimat. Doch vorher müssen sie dem skrupellosen Menschenhändler Luini noch das Handwerk legen…
Basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker aus den Jahren 1940/1941 schuf der Schweizer Oscar-Preisträger Xavier Koller einen spannenden, opulent ausgestatteten historischen Abenteuerflm, der eine ausgezeichnete Basis bietet, historische Fakten mit der gegenwärtigen Situation zu vergleichen: Armut als Ursache von Migration, riskante Fluchtwege, Menschenhandel, Ausbeutung und gefährliche Kinderarbeit, die zu Krankheit und Tod führen kann, bleiben Kernthemen – nicht nur im 19. Jahrhundert, sondern auch heute.

Begleitmaterial zum Film:

FilmTipp

Unterrichtsmaterial

Unterrichtsmaterial von Kinokultur

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung