Ein bisschen bleiben wir noch

Ein bisschen bleiben wir noch (c) Film Kino Text
Ein bisschen bleiben wir noch (c) Film Kino Text

Spielfilm, Österreich 2019, Regie: Arash T. Riahi, 102 min – ab Klasse 6

„Wenn man den Mund lange offenlässt, können die Sorgen vielleicht aus einem rausfliegen.“

Lilli ist 13, Oskar ist 8 Jahre alt. Seit sechs Jahren leben sie mit ihrer Mutter in Wien, wohin sie aus Tschetschenien geflohen sind. Noch immer haben sie kein dauerhaftes Bleiberecht, sie sind von Abschiebung bedroht, mit der sie jeden Tag rechnen müssen. Als ihre Mutter einen Selbstmordversuch unternimmt, wird die Abschiebung aufgeschoben. Doch die Familie wird auseinandergerissen: die Mutter wird in eine Klinik und Oskar und Lilli in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht. Beide Kinder entwickeln eine ganz eigene Überlebensstrategie. Oskar freundet sich mit der kranken Großmutter der Pflegefamilie an. Und er schreibt Briefe an seine Mutter, in denen er erfindet, dass es ihm gut geht. Nur so, denkt er, kann es auch ihr wieder besser gehen. Während Oskar mit Fantasie und unbändigem Optimismus seine Tage bestreitet, versucht sich Lilli eher vernünftig mit ihrem Schicksal abzufinden. Ihre Besonnenheit und ihre Tapferkeit helfen ihr dabei. Doch dann lässt sich Lilli von Oskar anstecken. Zusammen müssen sie sein, um bleiben zu können, alle drei zusammen.

Das Drama ist konsequent aus der Kinderperspektive erzählt und wird getragen von den starken Kinderdarsteller*innen, die für junge Zuschauer*innen ein hohes Identifikationspotenzial entfalten. Mit Hilfe von Parallelmontagen werden die Stationen der Odyssee der beiden Kinder abwechselnd erzählt. Poetisch in seiner Bildsprache, begleitet von Musik, die alle Facetten der Gefühle von Oskar und Lilli feierlich untermalen, feiert der Film das Leben! So schwierig es auch sein mag.

Begleitmaterial zum Film:

Interview mit den Schauspielerinnen Rosa Zant und Anna Fenderl

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung