Ein Genre-Klassiker im Unterricht: Politik, Philosophie und Popkultur in „Blade Runner“

Filmsichtung, Analyse und Anregungen für den Unterricht

Im Jahr 2019 wird die Verstädterung und Umweltzerstörung neue Dimensionen angenommen haben, Genetikkonzerne werden zu den großen Global Playern gehören und eine Zweiklassengesellschaft zwischen Menschen und menschenähnlichen Maschinen wird entstanden sein. So zumindest sieht die düstere Zukunftsvision von Ridley Scotts 1982 entstandenem Science-Fiction-Film „Blade Runner“ aus.

Heute wissen wir, dass alles anders gekommen ist. Und doch hat „Blade Runner“ nicht an Relevanz verloren. Die dystopische Welt, die er uns präsentiert, ist noch immer unbequem und glaubwürdig und regt dazu an, sich mit den politischen Visionen des Films ebenso zu befassen wie mit den philosophischen Fragen, die ganz eng mit technologischer Machbarkeit in Verbindung stehen: Welchen Einfluss haben global agierende Unternehmen heute auf die Politik und die Gesellschaft? Wie steht es um soziale Gerechtigkeit? Wie gehen wir mit unserer Umwelt um? Welche Rolle kann/soll/darf Gentechnik spielen? Wie definieren wir uns über unsere (vermeintlichen) Erinnerungen? Und was bedeutet es eigentlich, ein Mensch zu sein, wenn auch menschenähnliche Maschinen plötzlich fühlen können und leben wollen?

Im Fokus dieser Fortbildung steht die intensive Auseinandersetzung mit dem Science-Fiction-Klassiker, der auch Bestandteil des Filmkanons der Bundeszentrale für politische Bildung ist und zu den diesjährigen SchulKinoWochen auch im Rahmen des Filmprogramms zum Wissenschaftsjahr 2019 „Künstliche Intelligenz“ läuft. Nach einer vollständigen Sichtung des Films (im Final Cut) werden wir uns mit der filmischen Umsetzung beschäftigen sowie unterrichtsrelevante Bezüge (etwa zu Deutsch, Philosophie, Englisch, Ethik, Religion, Sozialkunde und Kunst) herstellen. Vergleiche mit anderen, thematisch ähnlich gelagerten Science-Fiction-Filmen wie „Ex Machina“, „Metropolis“, „Ghost in the Shell“, „Matrix“ und der Fortsetzung „Blade Runner 2049“ (aus dem Jahr 2017) runden die Fortbildung ab.

Über „Blade Runner“ hinaus veranschaulicht die Fortbildung auch, inwiefern sich auch Genrefilme gewinnbringend in den Unterricht einbinden lassen und neue Zugänge zu bekannten Themen ermöglichen können.

Referent: Stefan Stiletto, selbständiger Medienpädagoge mit Schwerpunkt Filmbildung, Autor und Referent.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Bundeszentrale für politische Bildung

bpb