Spielfilm, Dänemark 2020, Regie: Malou Reymann, 93 min – ab Klasse 6
OmU
Wenn Papa Thomas plötzlich Agnete sein will
„Wir lassen uns scheiden, weil Vater eine Frau sein will.“, sagt Emmas Mutter beim Abendessen. Emma ist 11 Jahre alt, spielt Fußball in einem Verein, hat eine tolle große Schwester und dachte, ihr Leben geht einfach immer so weiter. Doch plötzlich ist alles anders. Papa Thomas heißt jetzt Agnete. Agnete zieht in eine eigene Wohnung mit einem zweiten Kinderzimmer für Emma und so langsam bekommen auch die Menschen um die Familie herum davon Wind. In langsamen Schritten erobern sich die Familienmitglieder die Normalität und das gute Leben zurück. Sie machen sich im eigenen Tempo und mit ganz unterschiedlichen Strategien und Hürden von heteronormativen Vorstellungen frei um am Ende in eine gemeinsame Zukunft blicken zu können. Den Prozess zeigt der Film in erster Linie aus Emmas Perspektive.
Die Regisseurin Malou Reymann erzählt im Film aus ihrem eigenen Leben. Auch sie wuchs mit einem trans* Vater auf und will die Geschichte erzählen, wie sie sie selbst erlebt hat. Das macht sie mit viel Feingefühl und auch Humor, der zwar leise, aber dafür umso ehrlicher ist. Denn die Regisseurin sagt: „Wenn man seine Figuren liebt, wenn man sie mit warmem Gefühl porträtiert, dann kann man auch über sie lachen.“ Der Film bietet nicht nur Kindern und Jugendlichen mit ähnlichen Erfahrungen Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten der Identifikation. Er stellt viele Fragen, die uns alle beim Erwachsenwerden begleiten: Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was mache ich, wenn sich plötzlich alles um mich herum zu verändern scheint? Und was sagt es über uns aus, was wir für normal halten?
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung