Die SchulKinoWochen Berlin 2024 sind eröffnet

Die SchulKinoWochen Berlin haben begonnen. Am heutigen Vormittag eröffnete der Film SISTERQUEENS von Clara Stella Hüneke die 21. Ausgabe des größten Filmbildungsprojekts des Landes. Im Anschluss an die exklusive Preview des Dokumentarfilms, der auf seiner Tour über Filmfestivals auch bei den SchulKinoWochen Berlin Halt macht, begrüßten Gäste aus dem Filmteam die Schulklassen im Kino. Zum feierlichen Auftakt waren neben den Berliner Schulklassen auch Gäste aus Politik und Filmbranche im Publikum.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, betonte in ihrem Grußwort die Qualität der SchulKinoWochen Berlin. Es seien auch in diesem Jahr wieder lauter Filme im Programm, die die Balance zwischen Unterhaltung und Bildung besonders gut hinbekämen und von denen mal viel lernen könne – erst recht, weil es rund um den Film auch noch Gespräche, Material, Kinoseminare und Workshops gebe. Leopold Grün, Geschäftsführer von VISION KINO, hob in seinem Dank an die Förderer und Partner des Filmbildungsprojekts die Bedeutung der filmkulturellen Bildung hervor: „Gerade in Zeiten globaler und lokaler Krisen müssen Bildungsangebote wie die SchulKinoWochen weiterhin feste Bildungsmomente in der Schulzeit von Kindern und Jugendlichen bleiben.“

Im ausgebuchten Cineplex Alhambra durfte das Publikum mit dem Eröffnungsfilm SISTERQUEENS drei Mädchen aus einem feministischen Rap-Projekt in Berlin-Wedding kennenlernen und sie über die Kinoleinwand beim Erwachsenwerden und ihren ersten Schritten als junge Künstlerinnen begleiten. Im Anschluss an die Vorführung sprachen Regisseurin Clara Stella Hüneke, Kamerafrau Paola Calvo, Produzentin Franziska Gärtner und die Protagonistin Faseeha mit den rund 400 Schüler*innen über die Entstehung ihres Films, die Dreharbeiten während der Pandemie und von der Bedeutung von Musik und Gemeinschaft in krisenhaften Zeiten. Rapper*in Alice Dee überraschte mit einem Live-Auftritt.

Die Eröffnung bildet den Auftakt für zwei Wochen Filmbildungsunterricht mit rund 250 Filmvorführungen: Vom 15. bis 29. November 2024 entdecken über 20.000 Berliner Schüler*innen gemeinsam Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme, blicken hinter die Kulissen des Filmemachens und kommen mit Filmschaffenden ins Gespräch. Das von VISION KINO in Kooperation mit dem JugendKulturService durchgeführte Angebot zur schulischen Film- und Medienbildung zeigt ein genrereiches Spektrum von mehr als 50 herausragenden Filmen in über 30 Kinos der Stadt. Ganz nach der Devise Film auf den Stundenplan wurden die Filme speziell für den Einsatz im Unterricht ausgewählt und sollen Schüler*innen von der Schulanfangsphase bis zum Schulabschluss die Möglichkeit bieten, das Kino als Kultur- und Gemeinschaftsort zu erleben und filmische Schaffens- und Wirkungsmechanismen zu reflektieren. Anmeldungen sind noch bis zwei Tage vor Veranstaltungstermin möglich.

SISTERQUEENS
Dokumentarfilm, Deutschland 2024, Regie: Clara Stella Hüneke, 97min

Jamila, Rachel und Faseeha sind Teil der „Sisterqueens“. In dem feministischen Rap-Projekt aus dem Wedding rappen sie auf großen Berliner Bühnen und gewinnen Preise. Der Dokumentarfilm begleitet die drei Protagonistinnen beim Erwachsenwerden und in ihren Anfängen als Künstlerinnen. Gemeinsam hinterfragen sie gesellschaftliche Normen, teilen Erfahrungen aus dem Alltag, sprechen über Rassismus, Selbstbestimmung und Identität und finden mit ihren selbstbewussten Rap-Texten die Form, das auszudrücken, wofür an anderer Stelle der Raum und Mut fehlt.

Was wollt ihr werden, wenn ihr groß seid? Was würdet ihr gerne sagen, wenn euch alle zuhören? Und was wollt ihr euch trauen, aus- und anzusprechen? Über diese und andere Fragen diskutieren und schreiben Jamila, Rachel und Faseeha, wenn sie sich im interkulturellen Zentrum MÄDEA treffen, ihre Rap-Texte verfassen oder mit Freund*innen unterwegs sind. SISTERQUEENS füllt Gesellschaftskritik mit Namen, Gesichtern und Geschichten. Macht große Fragen und mögliche Antworten darauf konkret. Über fast vier Jahre hinweg haben Regisseurin Clara Stella Hüneke und ihr Team mit Jamila, Rachel und Faseeha gedreht. Zu Beginn des Films sind die Mädchen neun, elf und zwölf Jahre alt. Als Zuschauer*innen dürfen wir sie in ihrem Alltag und ihrer Freizeit begleiten, ihnen beim Texten, Proben und bei Studioaufnahmen zusehen und Bühnenauftritte der „Sisterqueens“ miterleben. Die Kamera ist oft nah dran, bezieht das Publikum mit ein. Lässt an den Träumen und Sorgen der Protagonistinnen teilhaben und in deren Musik eintauchen. Vier Jahre erzählte Zeit vergehen zwischen Lied- und Textzeilen wie im Flug.

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