Fannys Reise

Fannys Reise (c) Atlas Film

Spielfilm nach dem autobiografischen Roman von Fanny Ben-Ami, Frankreich/Belgien 2016, Regie: Lola Doillon, 94 min, ab Klasse 5

Flucht und Vertreibung im Zweiten Weltkrieg aus Kinderperspektive

Es ist 1943. Fanny und ihre Schwestern Georgette und Erika leben in einem Kinderheim, wo sie ihre Mutter untergebracht hat, um sie vor den Nationalsozialisten zu schützen. Doch plötzlich sind sie auch dort nicht mehr sicher. Weil sie verraten wurden, müssen sie ihre Koffer packen und nach Italien umziehen. Auch dort ist ihr Aufenthalt nur von Dauer. Die deutschen Truppen rücken immer weiter vor und die Schweiz scheint das letzte Land zu sein, in dem sich die Kinder verstecken können. Von nun an sind die Kinder auf sich allein gestellt. Sie lernen, ihre jüdische Identität zu verheimlichen und sich alleine durchzuschlagen. So wird die dreizehnjährige Fanny durch ihren außerordentlichen Mut zur Anführerin einer ganzen Gruppe jüdischer Kinder auf der Flucht durch Europa.

Der Film bleibt sich in seiner Erzählweise immer bewusst darüber, dass die Reise der Kinder auch eine Flucht vor dem Tod ist. Die historischen Begebenheiten werden dabei sehr ernst genommen, trotz vollkommenem Verzicht auf Gewaltdarstellungen. Nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Fanny Ben-Ami erzählt der Film konsequent aus Fannys Augen. So wird das schwierige Thema Judenverfolgung und Holocaust schon für Kinder ab der 5.Klasse emotional verständlich. Die Kinder im Film vermissen ihre Eltern und Geschwister und können nie wissen, was im nächsten Moment auf sie zukommt. Die Reise ist für sie aber auch ein Abenteuer und sie erleben als zusammenwachsende Gruppe Freude, Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Begleitmaterial zum Film:

Unterrichtsmaterial

Dossier pédagogique Le Voyage de Fanny

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung