22 Bahnen

22 Bahnen

Quelle: Constantin Film

Ein Sommer voller Entscheidungen

Tilda ist stark. Sie ist stark, weil sie es schon immer war. Und sie ist stark, weil sie stark sein muss. Denn ganz alleine kümmert sie sich um ihre 10-jährige Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Sie arbeitet im Supermarkt und verfolgt ihr Mathematikstudium im Heimatort während ihre beste Freundin nach dem Schulabschluss in die große weite Welt gezogen ist. Als Viktor auftaucht, holt sie die Erinnerung an den Sommer vor ein paar Jahren ein, in dem ihr bester Freund tödlich verunglückte. Dann wird Tilda eine Promotionsstelle in Berlin ans Herz gelegt und sie muss sich entscheiden: Wird Ida in Zukunft alleine zurecht kommen?

Der Bestseller-Verfilmung erzählt die dichte Geschichte, wie die gleichnamige Romanvorlage Caroline Wahls, in unterschiedlichen Zeitebenen. Die oftmals triste Stimmung im Film überträgt sich in weiten Teilen auf das Publikum. Doch überzeugt Tildas Beharrlichkeit und Stärke dabei in jeder Szene so sehr, dass der Film uns unaufhörlich auffordert, diese Stimmung ihr zuliebe auszuhalten, mitzufühlen, mitzuleiden und trotzdem auch hoffnungsvoll in ihre Zukunft zu blicken. Das Thema pflegender Kinder wird im Film in vielen Facetten gezeigt. 22 BAHNEN zeigt Tildas alltäglichen Struggle, die Familie zu versorgen und gleichzeitig ein eigenes Leben zu führen. Die ambivalenten Gefühle der Mutter und dem Leben gegenüber stellt Luna Wedler eindrucksvoll und authentisch dar. Dabei spielt der Film mit vielen Symbolen und wiederkehrenden Motiven, die es herauszufinden lohnt: Die immer gleichen 22 Bahnen im Schwimmbad, Idas selbstgemalte Bilder, der im Flur hängende Stoffbeutel mit oder ohne Pfandflaschen und Tildas Liebe zu Zahlen sind nur einige davon. Da der Film sehr nah an der Buchvorlage gehalten ist und viele Zitate aus dem Buch im Film in Tildas Stimme aus dem Off zu hören sind, bietet sich eine vergleichende Medienanalyse an. Wie wird die Stimmung auf dem Roman in Bilder übersetzt? Welche Rolle spielen dabei die Farben und die Musik?

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