Das leere Grab

Das leere Grab

Quelle: Salzgeber & Co

Ein dringender Appell für die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen

Der Dokumentarfilm von Agnes Lisa Wegner und Cece Malry erzählt von der Brutalität der deutschen Kolonialherrschaft aus der Perspektive von Betroffenen. Angehörige sprechen Gebete an einem leeren Grab, in der Hoffnung, dass diese bis Europa dringen, wohin deutsche Kolonialherren die Gebeine ihres Vorfahren verschleppten. Songea Mbano kämpfte gegen die deutsche Kolonialherrschaft, sein Kopf liegt noch heute abgetrennt in einem Archiv. Der Film begleitet den Kampf der Nachfahren für die Rückführung der Gebeine und ist ein Appell für die notwendige Aufarbeitung der Kolonialverbrechen.

Der Film beginnt in Songea, im Süden Tansanias, wo Angehörige Gebete an einem leeren Grab sprechen, in der Hoffnung, dass diese bis Europa dringen, wohin deutsche Kolonialherren die Gebeine ihres Vorfahren verschleppten. Songea Mbano kämpfte im MajiMaji-Krieg gegen die brutale deutsche Besatzung. Später wurde er gefangen genommen, gehängt und sein Schädel als wissenschaftliches Untersuchungsmaterial nach Deutschland verschleppt. Das Abtrennen und Mitnehmen des Kopfes bedeutet für die Menschen in Songea, den spirituellen Körper ihrer Gemeinschaft zu verlieren. Das Trauma wurde von Generation zu Generation weitergegeben und die Nachkommen der Toten sind an die gewaltvolle Vergangenheit gebunden. Der Verlust ist nicht nur körperlich, sondern auch spirituell tiefgreifend. Der Film begleitet den Kampf für die Rückführung der Gebeine von Songea Mbano und anderen verschleppten und entmenschlichten Opfern des deutschen Kolonialregimes. Ihre Nachfahren reisen dafür in die Schweiz und nach Deutschland, sprechen mit Vertretern von Museen, Archiven und Ministerien. Dabei erhalten sie Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Jürgen Zimmerer, die in Deutschland Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen. Der Film von Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay erzählt von der Brutalität der deutschen Kolonialherrschaft aus der Perspektive der Angehörigen und Hinterbliebenen. Gleichzeitig zeigt er ihre Stärke und wie sie im Gegensatz zur deutschen Seite unerlässlich für Aufklärung und Reparationen kämpfen. DAS LEERE GRAB ist damit ein politischer Appell für die dringend notwendige Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen.

OmU – Original mit Untertiteln

Mit Gast

Mit Filmgespräch

Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung

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