Thomas fährt mit der Berliner U-Bahn zur Schule. Aber heute steigt er nicht nach einer Station wieder aus, er bleibt einfach noch ein bisschen sitzen. Es ist doch so ein schöner sonniger Tag! Dass er bei seiner kleinen Abenteuerreise zwei Kinder aus einem brennenden Haus rettet, indem er die Feuerwehr informiert, kommt völlig unverhofft. Als am nächsten Tag seine Lehrerin aus der Zeitung über die Heldentat berichtet, mag er sich zunächst nicht zu erkennen geben. Denn dann würde auffliegen, dass er keine Zahnschmerzen hatte, sondern die Schule geschwänzt hat. Als dann auch noch die Feuerwehr zusammen mit den beiden geretteten Kindern auf die Suche nach ihm geht, um ihn zu ehren, muss er tapfer sein und die Wahrheit sagen.
Wie verhält man sich denn nun als Held? Der Film erzählt in aller Ruhe den Zwiespalt, in dem Thomas nach seiner Heldentat steckt. Seine Schuld- und Verantwortungsgefühle für die Situation widerspiegeln, werden dabei in seiner Mimik und Gestik durch Groß- und Detailaufnahmen erfahrbar gemacht. Auch die Reaktionen der erwachsenen Lehrpersonen auf die Rettungsaktion und das Schwänzen sowie die Reaktion der Kinder auf seine vermeintliche Prahlerei und seine Heldentat werden ausführlich erzählt und zeichnen so ein umfassendes Bild des Systems Schule in dieser Zeit an diesem Ort. Der Film lädt ein zu einer fröhlichen und abenteuerreichen Stadtrundfahrt durch Mitte und Prenzlauer Berg der 1960er Jahre und somit auch zu einer Zeitreise. Die Orte im Film können im Anschluss besucht, die Unterschiede gemeinsam besprochen werden.