„Feminismus ist die erfolgreichste gesellschaftliche Bewegung unserer Epoche“ — mit diesem Zitat beginnt der Dokumentarfilm von Katharina Mückstein. Doch obwohl die feministische Bewegung zu einem weitreichenden Umdenken in Wirtschaft, Kultur, Politik und vor allem unserem Alltagsleben geführt hat, gibt es noch viel zu tun. Welche emanzipativen Potenziale birgt Feminismus heute, um patriarchale und post-koloniale Machtstrukturen, binäre Geschlechterrollen oder kapitalistische Ungleichheiten in Frage zu stellen?

Gespräche mit Expert*innen aus den Bereichen Gender-Studies, Politikwissenschaft, Biologie, Soziologie oder Sexualwissenschaft machen vor allem deutlich, wie vielfältig die feministische Bewegung und ihre Positionen sind: Den einen Feminismus gibt es nicht. FEMINISM WTF versucht, möglichst niedrigschwellig in das Thema einzuführen, ohne dabei seine Komplexität und internen Spannungen zu verflachen. Die Informationsdichte der Interviews ist dadurch zum Teil groß, sodass es guter Vor- und Nachbereitung bedarf. Einen auflockernden Gegenpol zu den „Talking Head“-Interviews bilden experimentelle Sequenzen, die sich zum Teil performativ, zum Teil in Form kleiner Sozialexperimente mit Geschlechterrollen und Körperbildern beschäftigen. Besonders auffällig ist die visuelle Inszenierung, die mit verschiedenfarbigen Requisiten und Lichtstimmungen spielt. Die Kulisse eines verlassenen Großraum-Bürohauses wirkt wie ein buchstäblicher Freiraum, an dem gesellschaftliche Ordnungen auseinandergenommen und neu zusammengesetzt werden können.