„Wenn das Gesetz Sie nicht bestraft, tun wir das eben.“ Acht junge Menschen treffen sich in der Einöde der texanischen Wüste. Ihr Plan: Eine wichtige Ölpipeline in die Luft zu sprengen, um der Ölindustrie zu schaden und Widerstand gegen den fossilen Kapitalismus zu leisten. Denn so unterschiedlich ihre Beweggründe sind, in einem Punkt sind sie sich einig: Der friedliche Protest der Klimabewegung schafft keine Veränderung. Die Hoffnung, durch die Zerstörung einen Wandel in Gang zu bringen und die Politik zu essentiellem Klimaschutz zu bewegen, ist groß. Doch wird das funktionieren? Ein Agitprop-Thriller, der dringliche politische Fragen aufwirft.
2021 erregte das Buch „How to Blow Up a Pipeline” vehemente Aufmerksamkeit. Darin schlägt der schwedische Ökologe und Aktivist Andreas Malm eine Radikalisierung der Klimaproteste vor. Independent-Regisseur Daniel Goldhaber hat den Stoff als Spielfilm adaptiert. Entstanden ist ein spannungsgeladener Öko-Thriller, der drängende Themen aufgreift und sein Genre nutzt, um einer gesellschaftlichen Kontroverse Nachdruck zu verleihen: Welche Protestformen sind angesichts der sich radikalisierenden Naturkatastrophe angebracht? Ab wann ist von Gewalt zu sprechen? Und ist es vertretbar, dabei Menschenleben zu riskieren? Akzentuiert von einem sehr präsenten elektronischen Score, unmittelbaren 16-mm-Bildern und einer eleganten Rückblendenstruktur gelingt ein brisanter und mitreißender Kommentar zur Klimadebatte, der Dringlichkeiten, Formen und Motive verschiedener Aktionsformen beleuchtet.