Aus einer verschnittenen Frisur wird eine Glatze. So sitzt Jordan mit seinem besten Freund Patrick vor seiner Playstation, als von den Zuschauenden im Internet plötzlich Spenden eintrudeln. Sie scheinen ihn für krebskrank zu halten. Als die Spielkonsole kaputt geht, nutzen sie die Verwechslung, um noch ein paar mehr Euros einzutreiben. Doch sie ahnen nicht, dass auch die Mitschüler*innen ihren Spendenaufruf im Internet finden und dann wird es ernst. Aufmerksamkeit und Privilegien und das immer tiefere Verstricken in die Lüge machen es bald unmöglich, doch noch die Wahrheit zu sagen.
Das Verstricken in der Lüge ist absolut mitreißend inszeniert. Die Spannung überträgt sich auf die Zuschauenden, obgleich schnell klar ist, dass die sehr sympathisch inszenierten Protagonisten nicht das moralisch Richtige tun. So entsteht eine kritische Empathie mit Patrick und Jordan.
Anhand von JUNIORS kann gemeinsam analysiert werden, was passiert, wenn sich eine Lüge verselbstständigt und ein ganzes Leben verändert. Welche Phasen gibt es dabei, wann wäre es noch möglich gewesen, doch die Wahrheit zu sagen? Moralische Fragen von unverdienten Privilegien, Mitgefühl und gesellschaftlicher Verantwortung spielen dabei eine zentrale Rolle. Auf der zweiten Ebene ist interessant zu diskutieren, welche Auswirkungen die gemeinsam gehütete Lüge auf die Freundschaft von Jordan und Patrick hat. Das Verhältnis zwischen Jordan und seiner Mutter erfährt eine neue Ehrlichkeit. Jordan wird durch das Auffliegen der Lüge und der daraus folgende Bestrafung durch die Schulleitung mit seinen wirklichen Problemen konfrontiert.