„We want to go Disney, one ticket please!“: Sobald sie diesen Satz auswendig können, so verspricht es Mutter Lucía ihren Söhnen, machen sie einen Ausflug nach Disneyland. Davon träumen Max und Leo (auch im echten Leben Brüder) schon lange. Doch erst einmal beschränkt sich ihr Leben auf ein heruntergekommenes Apartment in Albuquerque. Mit allem, was in einen Koffer passt, ist die Familie neu von Mexiko in die USA gekommen. Tagsüber sind die Brüder oft alleine, weil Lucía jede Arbeit annehmen muss, die sie kriegen kann. „Ihr seid beide starke Wölfe“, macht sie ihnen Mut und spricht ihnen neben ein paar Brocken Englisch sieben Regeln auf Tonband, an die sich die Brüder eisern zu halten haben. Regel Nummer 1: Nie die Wohnung verlassen. Gegen die Langeweile lernen die beiden eifrig die fremden Worte und erschaffen sich eine Fantasiewelt mit eigenen Superhelden: fliegenden Ninja-Wölfen, die in fantasievollen Animationen zu sehen sind. Scheu wie Welpen wagen sich Max und Leo anfangs kaum aus ihrem Bau, dann packt die beiden jedoch eine immer größer werdende Neugier.
Regisseur Samuel Kishi Leopo verarbeitet in seinem Spielfilm seine eigenen Kindheitserfahrungen. Auch er kam als kleiner Junge mit seinem Bruder und seiner Mutter mittellos von Mexiko in die USA: „LOS LOBOS ist aus den verschwommenen Bildern meiner Erinnerungen entstanden, um eine Geschichte über Kindheit, Unsicherheit, Migration, die Wiedereingliederung einer Familie, die Anpassung an neue Umgebungen und die Bedeutung von Heimat zu erzählen.“