Grace Pudel, eine einsame Frau mittleren Alters, erzählt ihrer liebsten Schnecke Sylvia die Geschichte ihres Lebens. Getrennt von ihrem Zwillingsbruder und gefangen in einem Leben voller Verluste, findet Grace zwischen Schnecken, Erinnerungen und neuen Freundschaften den Mut, aus ihrem Rückzugsort hervorzutreten und das Leben neu zu wagen.
MEMOIREN EINER SCHNECKE ist ein berührender Film, der auf eine Reise durch Trauer, Einsamkeit und die Kraft der Selbstermächtigung einlädt und uns dabei gleichsam zum Lächeln wie zum Schluchzen bringt. Die liebevoll handgefertigte Stop-Motion-Animation verzichtet vollständig auf digitale Effekte und überzeugt gerade durch ihre handgemachte Anmutung. Jede Figur ist sichtbar von Hand geformt – mit all den kleinen Unregelmäßigkeiten, die den Figuren Menschlichkeit verleihen und ihre Brüche und Narben sichtbar machen. Der Film bietet unter anderem Anlass zur Auseinandersetzung mit Themen wie Tod, Verlust, Trauer, Adoption, Konversionstherapie, Ausgrenzung und der Bedeutung von Freundschaft. Diskutiert werden können Mechanismen von Rückzug und Selbstschutz, aber auch Wege zu Selbstermächtigung, Nähe und Vertrauen. Die Schüler*innen können außerdem analysieren, wie die Stop-Motion-Ästhetik Graces Innenwelt spiegelt. Ebenso lässt sich untersuchen, wie Humor, poetische Details und symbolische Motive (z. B. das Schneckenhaus) die Balance zwischen Tragik und Hoffnung schaffen.