Schon seit sie klein ist, erzählt Ninas Papa ihr Geschichten über einen abenteuerlustigen Igel, der sich eines Tages in die Fabrik verirrt hat, in der er arbeitet. Als ihr Papa eines Tages traurig nach Hause kommt und keine Lust mehr aufs Erzählen hat, weiß Nina sofort, dass etwas nicht stimmt. Die Fabrik wurde plötzlich geschlossen und er hat seine Arbeit verloren. Dann hört Nina, dass der Fabrikbesitzer eine Menge Geld aus der Firmenkasse gestohlen hat und verhaftet wurde. Sie schmiedet einen Plan: Mit ihrem besten Freund Mehdi will sie das verschollene Geld finden und den Arbeiter*innen zurückgeben.
Der Animationsfilm verpackt das Thema Arbeitslosigkeit in ein Sommerferien-Abenteuer mit spannender Schatzsuche. Die mit viel Detail gezeichneten Kulissen und der Einsatz von Licht und Schatten tragen zur besonderen Atmosphäre des Films bei. Der Wald hinter Nina und Mehdis Wohngebiet steht dabei mit seinen warmen Grüntönen im Kontrast zum verlassenen, etwas unheimlichen, Fabrikgelände. Trotz der komplexen Themen ist die Geschichte leicht zu verfolgen und behält eine sanfte Grundstimmung. Der kleine Igel aus den Geschichten – der als schwarzweiße Trickfilm-Figur im Stil alter Cartoons zum Leben erwacht – ist Ninas ständiger Begleiter und sorgt für witzige und auflockernde Momente. Die Freundschaft zwischen den beiden Hauptfiguren ist behutsam gezeichnet: Nina ist darin die Forsche und Mutige, während Medhi zögerlicher mit Herausforderungen umgeht. Gegen Ende des Films wird die Handlung kurz sehr spannend und Nina gerät in große Gefahr – aber ihre Rettung lässt nicht allzu lange auf sich warten.