Mona ist elf Jahre alt, kann besser Fußball als Deutsch und ist neu an der Schule in Berlin-Wedding. Mit ihrer kurdischen Familie musste sie vor dem Krieg in Syrien fliehen und versucht nun, mit ihrem neuen Leben klarzukommen. Doch mit ihren Mitschüler*innen und in den Klassenräumen gibt es ständig Stress. Mona vermisst ihr altes Leben, ihre Erinnerungen holen sie ein. Und dann kriegt sie auch noch schlechte Noten. Doch im Mädchenfußballteam kann Mona ihr Talent beweisen. Die Fußballerinnen trainieren trotz des Spotts der Jungs fleißig und möchten bei den Berliner Meisterschaften antreten, nur ist ihr Teamgeist am Bröckeln: Wie schaffen sie es, zusammenzuhalten und über ihre Konflikte hinwegzukommen? Jetzt müssen sie lernen, nicht aufzugeben.
Inspiriert vom Leben der Regisseurin Soleen Yusef zeichnet SIEGER SEIN ein nahbares und ehrliches Porträt der jungen Protagonistin Mona. Mit schnellem Montagestil und energiegeladener Musik bekommen wir einen Einblick in ihren hektischen Schulalltag. Besonders ist dabei der filmische Umgang mit Sprache: Mona vereint zwei (Sprach-)Welten in sich, in der sich Erinnerungen und Gegenwart sowie Kurdisch und Deutsch vermischen. Dabei wendet sie sich oft an das Publikum, indem sie uns ihre Gefühlswelt mitteilt, das Chaos um sie herum kommentiert oder gar die Kamera wegschiebt. Auf diese Weise durchbricht sie immer wieder die vierte Wand. In Rückblenden werden außerdem lebendige sowie schmerzhafte Erinnerungen an ihre Familie, ihr Leben und den Krieg in Rojava gezeigt. So entsteht ein dynamischer, mitreißender Film, der uns mit kreativen Mitteln die Gefühlswelt einer Protagonistin vermittelt, der oft nicht richtig zugehört wird.