Wenn Yukus Oma aus ihrem Märchenbuch vorliest, hören alle Mäusekinder begeistert zu. Am liebsten mögen sie die Geschichte von der magischen Blume, die auf dem höchsten Gipfel des Himalaya wächst und ein ewiges Licht ausstrahlt. Doch die Oma ist müde geworden: Schon bald, erklärt sie ihren Enkeln, wird sie dem blinden Maulwurf ins Erdreich folgen und ihre letzte Reise antreten. Da unten ist es bestimmt schrecklich dunkel, sorgt sich Yuku. Mit ihrer Ukulele im Gepäck macht sie sich auf, um ihrer Oma die leuchtende Blume aus dem Märchen zu pflücken.
Das liebevoll animierte Kinder-Musical von Arnaud Demuynck und Rémi Durin erzählt auf behutsame Weise vom Abschiednehmen. Mit seiner kurzen Laufzeit, episodischen Erzählstruktur und warmen, handgemalten Animationen eignet sich YUKU UND DIE BLUME DES HIMALAYA auch für Kinoanfängerinnen. Besonders fällt auf, wie der Film Farben und Licht nutzt, um die einfach gezeichneten Schauplätze ausdrucksstark in Szene zu setzen: Den düsteren bläulichen Wald, das blendende Gelb der Wiese oder den behaglichen Keller, in dem Yukus Familie wohnt. Yukus Reise zeigt, dass Musik – wie auch Märchen und Geschichten – uns durch schwierige Lebenslagen helfen, uns mit anderen verbinden und Mut spenden können. Auf ihrem Weg zum Himalaya begegnet die kleine Maus allerhand Weggefährtinnen. Manche davon scheinen zunächst bedrohlich: Die fiese Kanalratte, die gierigen Krähen oder der böse Wolf, der im Zauberwald lauert. Doch mit ihrer Ukulele und ihren Liedern meistert Yuku jedes Hindernis. Sie lernt, dass aus vermeintlichen Feinden auch neue Freund*innen werden können, wenn man aufgeschlossen durch die Welt geht.