FilmTipp zum Kinostart am 3.10.: DEUTSCHSTUNDE

Deutschstunde (c) Wild Bunch Germany
Deutschstunde (c) Wild Bunch Germany

Pünktlich zum Kinostart stellen wir diese Woche die Adaption von Siegfried Lenz‘ Roman DEUTSCHSTUNDE vor. Der eindrucksvolle Film von Regisseur Christian Schwochow wird auch im diesjährigen SchulKinoWochen-Programm gezeigt wird und eignet sich hervorragend ab der 10. Klasse zur Auseinandersetzung mit dem filmischen Erzählen.

Am Dienstag, 12. November um 9.00 Uhr ist Drehbuchautorin Heide Schwochow zu Gast im Kino Toni – Weißensee.

Unsere Spieltermine entnehmen Sie der Filmseite. Anfragen für Wunschvorstellungen für größere Gruppe (ab 60 Personen) werden bis zum 24. Oktober entgegen genommen.


DEUTSCHSTUNDE – ab Klasse 10

Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Siegfried Lenz, Deutschland 2019, Regie: Christian Schwochow, 125 min

Zwischen Pflichterfüllung und individueller Verantwortung

Der Zweite Weltkrieg ist vorüber. Im Norden Deutschlands sitzt Siggi Jepsen in einer Besserungsanstalt ein. Als er einen Aufsatz über die „Freuden der Pflicht“ verfassen soll, findet er keinen Anfang. Zur Strafe muss er die gestellte Aufgabe in Einzelhaft beenden. Als der Jugendliche zu schreiben beginnt, taucht er haltlos in seine Kindheitserinnerungen ein: Er erzählt von seinem autoritären Vater Jens Ole Jepsen, ein dem NS-Regime ergebener Dorfpolizist, der in den letzten Kriegsjahren seinem Freund, dem Maler Max Ludwig Nansen, ein Malverbot überbringen und dieses überwachen muss. Sein übersteigertes Pflichtbewusstsein treibt ihn zur radikalen Ausführung dieser Aufgabe an. Selbst seinen Sohn bezieht er in die Überwachung des Verbots mit ein. Aber auch der Maler setzt auf die Unterstützung des Jungen. Als Siggi beginnt, den Maler zu decken und seine Bilder zu retten, gerät er zwischen die Fronten.

Im Figurenensemble und den Erzählsträngen auf das Wesentliche verdichtet und in seiner historischen Anlage auf die übliche Symbolik beinahe gänzlich verzichtend, formt der Film seine Erzählung zu weiten Teilen im filmischen Subtext: Karge Dialoge und eine subtil platzierte Motivsprache erzeugen dabei eine Mehrdeutigkeit, die vielseitige Zugänge erlaubt.