Glitzer und Staub

Glitzer und Staub (c) Port au Prince
Glitzer und Staub (c) Port au Prince

Dokumentarfilm, Deutschland 2020, Regie: Anna Koch & Julia Lemke, 97 min – ab Klasse 6

Anerkennungskämpfe mutiger Mädchen in einer Männerdomäne

In Texas leben vier Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren ihren Traum vom Bullenreiten. Altraykia will als erste Frau in der PBR-Liga (Professional Bull Riders) antreten. Inspiriert wurde sie von ihrer Cousine Tatyanna, die mittels Rodeo besser mit der Trauer um ihren verstorbenen Bruder umgehen kann. Maysun nimmt wohl auch deshalb an Turnieren teil, um ihren Vater, der lieber einen Sohn gehabt hätte, mit Pokalen und Preisgeldern zu beeindrucken. Ariyana begegnet dem Rodeo-Chauvinismus mit Entschiedenheit: „Cowgirls sind taff!“ findet sie, und tritt trotz gebrochenem Fuß bei einem Wettbewerb an. Was die Mädchen eint, ist ihre starke Motivation, beim körperlich sehr fordernden und gefährlichen Bull Riding mitzuhalten, die Stiere sehen sie als „Tanzpartner“.

In Texas spielen konservative Rollenmodelle eine größere Rolle als in urbanen Regionen. Zugleich wachsen im Farmland naturverbundene Mädchen wie Altraykia, Tatyanna, Maysun und Ariyana heran, die zwar Respekt, aber keine Angst vor den kräftigen Bullen haben. Das Regie-Duo Koch und Lemke begleiten die Mädchen im Familienalltag, beim Training und bei schweißtreibenden Wettbewerben. Zwischen Interviews und Archivaufnahmen rückt die Kamera nah an Mensch und Tier heran, nimmt teil und beobachtet, während die Mädchen ihre Perspektiven auf das Bullenreiten schildern. Das Thema des Films ermöglicht ein Gespräch über Rollenbilder und die Erfüllung von Träumen unter erschwerten Bedingungen. Dabei kommen auch die unterschiedlichen Hintergründe zur Sprache, etwa der christliche Glaube in den Familien und die Navajo-Wurzeln der Native Americans Ariyana und Altraykia.

Begleitmaterial zum Film:

FilmTipp von VISION KINO

Filmheft zum Film

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung