Dokumentarfilm, Frankreich / USA 2017, Regie: Raoul Peck, 95 min – ab Klasse 11
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Essayistische Porträts von Ikonen der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung
Mit einem brillanten Filmessay ehrt Regisseur Raoul Peck den afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin (1924 – 1987). Dieser zählte zu den bedeutendsten Intellektuellen seiner Zeit. Ein Leben lang beschäftigte er sich mit Fragen von Rassismus, Sexualität und Identität, oft vermischte er seine scharfsinnigen Analysen der amerikanischen Gesellschaft mit persönlicher Erfahrung. Sein Buch „Remember this House“ über die mit ihm befreundeten Bürgerrechtler Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers – alle drei wurden ermordet – konnte Baldwin zu Lebzeiten nicht fertigstellen. Nun dient es als Hauptquelle für die im Film verwendeten Zitate, die mit spektakulärem Bildmaterial zu einer eindrucksvollen Collage werden.
Eine Grundthese Baldwins lautet: Der Rassismus der weißen Bevölkerungsmehrheit beruht, neben Ignoranz und Gleichgültigkeit, vor allem auf Angst. Neben den bekannten Ikonen der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre sind genauso die erschreckend hasserfüllten Proteste Weißer gegen staatliche Einschulungsprogramme zugunsten von Afroamerikaner*innen zu sehen. Einen wichtigen Baustein bilden die Überlegungen zum Hollywoodfilm: Warum kamen Schwarze Menschen darin kaum vor? Warum identifizierte er sich nicht mit dem strahlenden Westernhelden John Wayne, sondern mit den von diesem Totgeschossenen? Wie beiläufig eingestreute Beispiele heutiger Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner*innen belegen darüber hinaus die ungebrochene Kontinuität rassistischen Alltags.
Der Film läuft im Programm „Rassismus, Polizeitgewalt und Schwarzes Leben im US-Kinofilm“.
Begleitmaterial zum Film:
Unterrichtsmaterial zum Film auf kinofenster.de
Digitale Einführung zur Sonderreihe „Rassismus Polizeigewalt und Schwarzes Leben im US-Kinofilm“
Script zur digitalen Einführung „Rassismus Polizeigewalt und Schwarzes Leben im US-Kinofilm“