Mein Vater, der Gastarbeiter

Mein Vater, der Gastarbeiter (c) zero one film
Mein Vater, der Gastarbeiter (c) zero one film

Dokumentarfilm, Deutschland 1995, Regie: Yüksel Yavuz, 52 min – ab Klasse 8

Das einstige Land der Arbeit wird zum Land der Enkelkinder

Der deutsch-kurdische Regisseur Yüksel Yavuz erzählt in seinem Dokumentarfilm von der Migrationsbiografie seines Vaters. Zwischen 1968 und 1984 arbeitete Cemal Yavuz als Schweißer in einer Hamburger Werft. Zwei seiner Söhne folgten ihm, während der Rest der Familie im kurdischen Teil der Türkei blieb. Doch während der Vater in „Klein-Istanbul“ — so nannte sich eine Barackensiedlung, in der die Werftarbeiter unterkamen — bei 10 Stunden-Schichten und dem Bewusstsein, dass man als Arbeiter austauschbar war, in Deutschland nicht heimisch wird, verändert sich zur selben Zeit die Heimat in der Türkei: Die Jungen gehen in die Städte und die Präsenz des türkischen Militärs ist spürbar und sichtbar. In „Germanistan“ wiederum gründen Cemals Söhne Familien.

Mit allegorisch-melancholischem Ton kommentiert Yüksel Yavuz die Bilder, die zwischen der ländlich geprägten Gegend in der Türkei und der Schiffswerft eine große Distanz evozieren. Doch während Vater Cemal wieder in die Türkei zurückkehrt, haben viele Arbeiter*innen ihre Heimat zunehmend auch nach Deutschland geholt, und das einstige Land der Arbeit wird zum Land der Enkelkinder… Die Erinnerungen an die Türkei und die Erfahrungen in Deutschland formen neue Biografien, die Deutschland als Migrationsgesellschaft prägen.

Der Film ist Teils des Sonderprogramms „60 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei – Von Gastarbeiter*innen zu Mitbürger*innen — Lebensrealitäten im deutschen Film“, das wir in Kooperation mit der der Bundeszentrale für politische Bildung zeigen. Die Veranstaltungsdauer beträg.

Begleitmaterial zum Film:

folgt

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung