Animationsfilm, USA 2019, Regie: Chris Butler, 95 min – ab Klasse 3
Vom „Ich“ und „Du“ zum „Wir“
Der ehrgeizige Sir Lionel Frost hat schon viele Mythen und Monster wie Nessie aus Loch Ness erforscht. Doch die Aufnahme in den noblen Club für Entdecker*innen blieb ihm bisher verwehrt. So geht er mit dem Clubvorsitzenden eine Wette ein: Wenn er die Existenz des Missing Link zwischen Affe und Mensch beweisen kann, wird er aufgenommen. Im Nordwesten Amerikas spürt Frost einen urzeit-lichen Vorfahren des Menschen auf, einen stark behaarten Bigfoot (in Kanada Sasquatch genannt). Mister Link, wie das großfüßige Wesen, das lesen und schreiben kann, fortan heißt, ist das letzte seiner Art und möchte in den Himalaya, wo entfernte Verwandte, die Yetis, leben. Gemeinsam machen sich die zwei auf die Reise ins Hochgebirge und erleben jede Menge Abenteuer. Frosts Forscher-Ehrgeiz weicht nach und nach wachsender Freundschaft.
Die Globetrotter-Reise, die an den Filmklassiker „In 80 Tagen um die Welt“ (1956) nach Jules Verne erinnert, vereint spannende Abenteuerszenen, actionreiche Verfolgungsjagden und liebevolle Figurenzeichnungen mit viel Humor. Vor allem der lebhafte Mister Link sorgt immer wieder für Lacher, wenn er bestimmte Ausdrücke (zu) wörtlich nimmt. Dass er der letzte Überlebende seiner Art ist, ermuntert zum Nachdenken über die Notwendigkeit, Minderheiten und bedrohte Arten zu schützen und mehr für den Erhalt der bedrohten Erde zu tun. Dabei kann zugleich die Verdrängung randständiger Populationen durch koloniale Eroberung und kapitalistisches Gewinnstreben thematisiert werden. Ist das Ideal von heldenhaften Naturforscher*innen heute noch zeitgemäß? Und was ist wesentlich für ein gleichberechtigtes Miteinander?
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung