Spielfilm, Deutschland 2021, Regie: Eline Gehring, 75 min – ab Klasse 9
Nico findet nach einem rassistischen Angriff zurück ins Leben
Nico genießt den Sommer in Berlin mit ihrer besten Freundin Rosa, bis ein rassistischer Angriff sie aus ihrem unbeschwerten Alltag reißt. Traumatisiert von der Tat, beschließt die Pflegerin, nie wieder Opfer zu werden und beginnt mit einem Karate-Weltmeister zu trainieren.
Am Beispiel von Nico erfahren wir, wie eine rassistische Gewalterfahrung plötzlich das ganze Leben in Frage stellen kann. Wir lernen Nico als selbstbewusste, lustige und den Moment genießende Freundin und fürsorgliche, stressresistente Pflegerin kennen. Nach dem Vorfall verliert sie sich in ihrem Trauma und in ihren Ängsten und zieht sich vollständig zurück. Nicht einmal mehr ihre beste Freundin Rosa kommt an sie heran. Doch Nico möchte ihr Leben zurück. Das Karate-Training hilft ihr, sich wieder auf die Straßen Neuköllns zu begeben. Dabei trifft sie Ronny, die aus Mazedonien kommt und auf dem Rummel in der Hasenheide arbeitet. Und Ronny kennt Nico irgendwoher.
Der mit Handkamera gedrehte Film ist ein Gemeinschaftsprojekt der DFFB-Studentinnen Eline Gehring (Drehbuch und Regie), Francy Fabritz (Drehbuch und Kamera) und Sara Fazilat (Drehbuch und Produktion). Sara Fazilat spielt die Hauptfigur im Film – und das auf eine faszinierende, weil authentische Art und Weise. Sie trainierte für den Film über ein Jahr lang Karate. Der Film wurde aus einer konsequenten Haltung gemacht. Aus der Wut darüber, dass Rassismus und Sexismus immer noch zum Alltag gehört, wurden den Figuren genderneutrale und herkunftsneutrale Namen gegeben. Die Identifikationsmöglichkeiten durch divers erzählte Frauenbilder waren oberstes Credo bei der Figurengestaltung.
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung