Räuberhände

Räuberhände (c) Salzgeber
Räuberhände (c) Salzgeber

Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Finn-Ole Heinrich, Deutschland 2021, Regie: İlker Çatak, 93 min – ab Klasse 11

Beste Freunde und eine Reise nach Istanbul

Nach dem bestandenen Abitur wollen sich Jannik und Samuel auf den Weg nach Istanbul machen, wo Samuel seinen ihm unbekannten Vater suchen will. Samuel lebt größtenteils bei der Familie seines besten Freundes Jannik, weil seine Mutter alkoholkrank ist und er sich dort überfordert fühlt. Jannik und Samuel sind sehr gegensätzlich. Und wirken unzertrennlich. Ihre Freizeit verbringen sie in einer Gartenlaube, wo sie Zukunftspläne schmieden. Doch kurz vor der Abreise nach Istanbul wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt: Jannik hat Sex mit Samuels Mutter Irene. In Istanbul angekommen müssen Samuel und Jannik feststellen, dass dieses Ereignis ihre Beziehung zueinander verändert hat. Der Verlauf der Reise entpuppt sich anders als gedacht.

Ilker Çatak inszeniert die filmische Adaption von Finn-Ole Heinrichs Bestseller „Räuberhände“ (2007), der bereits kurz nach dem Erscheinen in einigen Bundesländern zum Abiturstoff wurde. Der Film konzentriert die Handlung auf die Ereignisse rund um die Abiturfeier sowie auf die Reise nach Istanbul. Çatak fokussiert im ersten Teil des Filmes auf Coming-of-Age-Elemente, indem er den Konflikten der Jungen mit ihren Eltern Raum gibt. Im zweiten Teil finden sich Roadmovie-Motive wieder: Die Suche nach dem Vater spiegelt die Suche nach der eigenen Identität wider. Feinfühlig fängt der Film das Lebensgefühl ein, das sich nach der Schule einstellt: Die Welt gehört uns und steht uns offen. Und fragt dabei authentisch und subtil in jedem Moment: Oder doch nicht? Ein wunderbarer Freundschaftsfilm, der kluge Fragen stellt und zum Nachdenken und Diskutieren einlädt.

Begleitmaterial zum Film:

folgt

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung