Spielfilm, Deutschland/Slowakei 2020, Regie: Martina Saková, 92 min – ab Klasse 3
Nichts ist mehr wie früher – wie kann es sich trotzdem gut anfühlen?
Es sind Sommerferien und Jonas will zu seinem Opa Bernard in die Slowakei reisen und mit ihm Boot fahren. Genauso wie sie es immer gemacht haben, als Jonas‘ Vater noch lebte. Aber Jonas‘ Mutter möchte lieber mit Jonas und seinen kleinen Geschwistern ans Meer fahren. Deshalb reißt Jonas kurzerhand aus und fährt alleine mit dem Zug zu seinem Opa. Doch der ist wenig begeistert von dem Wiedersehen, er wirkt traurig und lustlos und möchte nicht mit dem Boot auf den Fluss. Jonas ist enttäuscht. Zum Glück lernt er Alex kennen. Mit ihr schmiedet er den Plan, aus Bernard wieder den Alten zu machen: Sie wollen eine neue Arbeit für ihn finden und melden ihn bei einer Dating-Plattform an.
Jonas haut ab und dieses Fortbleiben scheint für eine kurze Weile unentdeckt. Der Umgang damit ist auf eine erfrischende Art und Weise unaufgeregt. Dass Jonas ohne Erlaubnis der Mutter in die Slowakei gefahren ist, wird zumindest der Mutter allerdings schnell klar. So kann die nur für sich selbst getroffene Entscheidung für Jonas eine wichtige Erfahrung auf dem Weg der Trauerbewältigung und der Suche nach einem persönlichen Umgang mit der neuen Sehnsucht und den Erinnerungen an den verstorbenen Vater werden. Im Mittelpunkt des Films steht trotz allem das generationenübergreifende Miteinander von Jonas, Alex und Bernhard. Das mitzuerleben macht unglaublich viel Spaß. Die Stimmung, die im Film erzeugt wird, ist mitreißend und magisch und in jeder Minute spüren wir das ganz besondere Gefühl von Sommerferien: Saftige Wiesen und Wälder, Hitze in der Innenstadt, bunte Blumen, im See baden, gleißendes Sonnenlicht, Eiscreme und frisches Obst: Alles könnte für immer so weitergehen.
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung