„30 Jahre Mauerfall“ – Das Filmprogramm zum Wende-Jubiläum

Good bye, Lenin! (c) X-Verleih
Good bye, Lenin! (c) X-Verleih

1989 trug die friedliche Revolution von hunderttausenden DDR-Bürger*innen zum Fall der Mauer bei. Die Ereignisse ebneten den Weg für die ersten freien Wahlen in der DDR und führten am 3. Oktober 1990 schließlich zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Das Sonderprogramm richtet seinen Blick auf die bewegte Zeit rund um den Mauerfall.

Fünf Spiel- und Dokumentarfilme thematisieren die historischen Ereignisse aus den unterschiedlichen Perspektiven von Kindern und Jugendlichen, Funktionären, Grenzsoldaten, Bürger*innen oder Bürgerrechtler*innen. Sie erzählen von der Politisierung und dem Aufbegehren der Jugend. Sie zeigen, wie die Menschen große Risiken auf sich nahmen und für Reisefreiheit, Selbstbestimmung und die Demokratisierung der DDR protestierten. Die Filme verdeutlichen den Umbruch sehr eindrücklich, deuten aber auch das Konfliktpotenzial an, das die Wiedervereinigung mit sich brachte und ermöglichen die Diskussion über die historischen Ereignisse in den Jahren 1989 und 1990 aus damaliger und heutiger Sicht.

Zum diesjährigen Wende-Jubiläum zeigen die SchulKinoWochen Berlin, in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der DEFA-Stiftung folgende Filme:


FRITZI – EINE WENDEWUNDERGESCHICHTE

Fritzi - Eine Wendewundergeschichte (c) weltkino

Animationsfilm nach dem Roman von Hanna Schott & Gerda Raidt, Deutschland/Luxemburg/ Belgien/Tschechien 2019, Regie: Ralf Kukula & Matthias Bruhn, 86 min
ab Klasse 4

Fritzi kann es nicht glauben: Ihre beste Freundin Sophie soll im Sommerurlaub mit ihrer Mutter über Ungarn in den Westen geflohen sein. Aber sie hat doch ihren Hund Sputnik bei Fritzi gelassen. Wie soll denn jetzt der kleine Terrier zurück zu seinem Frauchen kommen? Schließlich trennt im Sommer 1989 noch eine scharf bewachte Grenze die beiden deutschen Staaten. Wie es dazu kommt, dass Fritzi 1989 auf der Ostseite des Grenzübergangs steht und ihrer besten Freundin Sophie auf der Westseite entgegenläuft, erzählt diese liebevoll animierte Literaturverfilmung.

Mit Filmgespräch mit der Drehbuchautorin Beate Völcker und dem Regisseur Matthias Bruhn zu unserer Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 8. November um 10.00 Uhr im Kino International und ohne Gäste am Dienstag, 19. November um 9.00 Uhr im Moviemento.
 
Weitere Informationen und alle Spieltermine zum Film finden Sie hier.

GOOD BYE, LENIN!

Good bye, Lenin! (c) X-Verleih

Spielfilm, Deutschland 2003, Regie: Wolfgang Becker, 116 min
ab Klasse 8

Am 7. Oktober 1989 erleidet Christiane Kerner einen Herzinfarkt und erwacht erst nach dem Mauerfall wieder aus dem Koma. Da die Aufregung um die neue politische Situation der überzeugten Sozialistin das Leben kosten könnte, beschließt ihr Sohn Alex, die ihr vertraute DDR-Alltagskultur auf 79 Quadratmetern wiederzubeleben. Fortan muss Alex nicht nur rar werdenden Spreewald-Gurken und Tempo-Linsen nachjagen, sondern produziert zusammen mit seinem Westberliner Arbeitskollegen Denis immer neue Sendungen der „Aktuellen Kamera“. Um den riesigen Spagat zwischen zwei Realitäten leisten zu können, werden sie zu Regisseuren einer erfundenen Wirklichkeit. Doch lange können die beiden die Geschehnisse vor der Wohnungstür nicht mehr ausbremsen.

Mit Filmgespräch am Mittwoch, 20. November um 10.00 Uhr im CineStar Original & IMAX im SONY Center. Zu Gast ist Regisseur Wolfgang Becker.

Weitere Informationen und alle Spieltermine zum Film finden Sie hier.

IM NIEMANDSLAND

Im Niemandsland (c) imFilm

Spielfilm, Deutschland 2019, Regie: Florian Aigner, 92 min
ab Klasse 8

Es ist der Sommer 1990. In die Anfangseuphorie von Ost- und Westdeutschen kurz nach dem Mauerfall mischen sich bereits erste Ernüchterungen, Ressentiments und Ängste. Für Katja und Thorben beginnt in der turbulenten Wendezeit eine nicht ganz einfache Liebesgeschichte. Im Gewand dieser Romeo-und-Julia Geschichte beleuchtet der Film einen wichtigen Abschnitt der jüngeren deutschen Geschichte, der Schüler*innen für die damaligen Geschehnisse sensibilisieren kann.

Am Montag, 18. November um 9.00 Uhr im Kino Krokodil – Prenzlauer Berg und am Freitag, 22. November um 10.15 Uhr im Kino Spreehöfe – Oberschöneweide ist Regisseur Florian Aigner zu Gast im Kino.

Weitere Informationen und alle Spieltermine zum Film finden Sie hier.

SPERRMÜLL

Sperrmüll (c) DEFA-Stiftug, Heiko Koinzer

Dokumentarfilm, Deutschland 1989-1991, Regie: Helke Misselwitz, 80 min
ab Klasse 9

Der Dokumentarfilm begleitet den 17-jährigen Enrico durch das Jahr 1989. Er entscheidet sich in Ostberlin zu bleiben, als seine Mutter im Sommer in den Westen geht. Im Osten ist seine Band, seine Musik und er nimmt an den Protesten teil. Dann fällt die Mauer und er erlebt einen kurzen Moment der Hoffnung und der Offenheit.

Mit Kinoseminar am Dienstag, 19.November um 9.00 Uhr im Kino Krokodil.


DAS MÄDCHEN AUS DEM FAHRSTUHL

Das Mädchen aus dem Fahrstuhl (c) DEFA-Stiftung, Dieter Chill

Spielfilm, DDR 1990, Regie: Herrmann Zschoche, 91 min
ab Klasse 9

Bei Frank läuft eigentlich alles gut. Dem Zehntklässler fällt die Schule leicht, in Mathematik ist er hochbegabt und als FDJ-Sekretär wird er von den Mitschüler*innen geschätzt. Auch mit seinen Eltern versteht er sich gut. Doch als ein neues Mädchen in die Klasse kommt, gerät sein geordnetes Leben aus der Bahn. Der Film bietet zweierlei Perspektiven: Den historischen Blick auf ein Land und seine Strukturen, das sich zur Entstehungszeit des Films im Umbruch befand; auf einen Film, der für seine Zeit eine sehr deutliche und brisante Wirkung erzielte, jedoch in der Übergangszeit nur wenig Beachtung fand. Und, im Brückenschlag zu Heute, den gegenwärtigen Blick auf unsere Gesellschaft, in der wir lehren, lernen und leben.

Mit Filmgespräch am 18. November um 10.00 Uhr im Zeughauskino.

Weitere Informationen zum Film finden Sie hier


Ein gemeinsames Filmprogramm von                                           Mit freundlicher Unterstützung der

     bpb