Spuren – Die Opfer des NSU

Spuren (c) Salzgeber
Spuren (c) Salzgeber

Dokumentarfilm, Deutschland 2019, Regie: Aysun Bademsoy, 81 min – ab Klasse 9

Ein Dokumentarfilm, um den NSU-Komplex zu verstehen

Zwischen September 2000 und April 2007 wurden in Deutschland zehn Menschen von der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ermordet, darunter acht Männer mit türkischen Migrationsbiografien. Die polizeilichen Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der ermordeten People of Color selbst geführt — mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität. Die Familien dieser Menschen wurden so ein weiteres Mal zu Opfern, diesmal von rassistischen Vorurteilen auf Seiten der Polizei und der Medien, in denen sogar von “Döner-Morden” die Rede war… Erst ab 2011 wurde die Täterschaft des NSU offiziell aufgedeckt. Im Prozess von 2013 bis 2018 blieben aus Sicht der Angehörigen der Mordopfer allerdings viele Fragen offen und das Strafmaß fiel teilweise so mild aus, dass ihr Glaube an den Rechtsstaat grundlegend erschüttert wurde. Der Film dokumentiert, wie die Familien und Freund*innen versuchen, mit dem schmerzhaften Verlust geliebter Menschen und den jahrelangen Ermittlungen umzugehen und insbesondere das Andenken an die Opfer lebendig zu halten.

Der Film ist Teils des Sonderprogramms „60 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei – Von Gastarbeiter*innen zu Mitbürger*innen — Lebensrealitäten im deutschen Film“, das wir in Kooperation mit der der Bundeszentrale für politische Bildung zeigen. Die Veranstaltungsdauer beträgt mit Filmgespräch etwa 120 Minuten.

Begleitmaterial zum Film:

folgt

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung