Teheran Tabu

Teheran Tabu (c) Camino

Animationsfilm, Deutschland/Österreich 2017, Regie: Ali Soozandeh, 96 min, ab Klasse 11

Wie lebt es sich als junger Mensch im heutigen Teheran?

Pari, Sara und Donya könnten unterschiedlicher nicht sein: Während Pari als Prostituierte arbeitet, um ihren Sohn Elias auf eine Gehörlosenschule schicken und sich scheiden lassen zu können, erwartet Sara in der streng religiösen Familie ihres Mannes ihr erstes Kind. Große Sorgen hat Donya, die nach einem One-Night-Stand mit dem Musiker Babak um ihre bevorstehende Hochzeit fürchtet. Um ihre Jungfräulichkeit vorweisen zu können, benötigt sie nun dringend eine Operation, die der verantwortungsbewusste, aber mittellose Babak bezahlen soll. In der iranischen Metropole beginnt ein zermürbender Kampf um illegale Arzttermine, Kredite und gefälschte Papiere. Was alle miteinander verbindet, ist der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung.

Weltweit wird das iranische Kino für seinen Realismus gefeiert. Heikle Themen wie Religion und Sexualität können die Filme allerdings nur andeuten. Das Problem der Zensur umgeht TEHERAN TABU mit ästhetischer Raffinesse und dem Rotoskopieverfahren: Echte Schauspieler*innen wurden im Studio gefilmt und anschließend mit den Hintergründen kombiniert. So entsteht ein realistisches Drama mit faszinierenden Stadtimpressionen, das in Iran selbst nie hätte gedreht werden können. Gezeigt werden entlarvende Bilder einer Gesellschaft, die oben wie unten geprägt ist von der Unterdrückungder Frau und religiöser Heuchelei. Paris Sohn Elias, der stumm und oft amüsiert das Geschehen beobachtet, fungiert dabei als Identifikationsfigur und Vermittler für das internationale Publikum.

Begleitmaterial zum Film:

FilmTipp

Unterrichtsmaterial

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung