Dokumentarfilm, Deutschland/Brasilien 2018, Regie: Hans Block & Moritz Rieswieck, 92 min – ab Klasse 11
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Die unsichtbare Säuberung des Internets
Konzerne für Soziale Medien wie Facebook, YouTube, Twitter & Co lassen kontroverse Inhalte von zehntausenden menschlichen Content-Moderator*innen auswerten. Sie sitzen an ihren Schreibtischen und müssen in Sekundenschnelle darüber entscheiden, welche Fotos und Videos veröffentlicht werden dürfen und löschen all das, was nach den Richtlinien der Unternehmen als unangemessen gilt. Die Gatekeeper agieren unter anderem in der philippinischen Hauptstadt Manila, wo sie als billige Arbeitskräfte das Internet „sauber“ halten und dabei möglichst unsichtbar bleiben sollen. Die Kriterien und Vorgaben, nach denen Inhalte zensiert oder veröffentlicht werden, sind eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valleys. Mit repressiven Maßnahmen versuchen die Sub-Unternehmen die Angestellten davon abzuhalten, über ihre zum Teil schwer traumatisierende Arbeit zu sprechen.
In dem Dokumentarfilm THE CLEANERS erzählen fünf dieser Content-Moderator*innen von der belastenden Konfrontation mit Hate Speech, Gewaltvideos und pornografischen Inhalten, aber auch von ihren Entscheidungen, von denen am Ende abhängt, ob ein Inhalt öffentlich wird oder nicht. Wann ist eine Karikatur so verunglimpfend, dass sie Persönlichkeitsrechte verletzt? Ab wann ist das Bild eines toten Körpers gesellschaftlich und historisch zwingend relevant? Wie beeinflussen Entscheidungen soziale und politische Konflikte? Der Film zeigt, wie sich Fake News und Hass im Netz verbreiten und stellt gesellschaftspolitisch wichtige Frage nach Meinungsfreiheit, Zensur sowie Macht und Verantwortung von Social Media-Konzernen.
Für das Gespräch am Freitag, dem 20.11. um 10.00 Uhr im Cineplex Neukölln ist Regisseur Hans Bloch (angefragt) zu Gast.
Begleitmaterial zum Film: