Timm Thaler oder das verkaufte Lachen

Timm Thaler oder das verkaufte Lächeln (c) Constantin Film
Timm Thaler oder das verkaufte Lächeln (c) Constantin Film

Spielfilm, Deutschland 2016, Regie: Andreas Dresen, 103 min, ab Klasse 3

„Gib‘ mir Dein Lachen und Du gewinnst ab jetzt jede Wette. Wir schließen einen Vertrag!“

Timm Thaler ist Vollwaise und hat eigentlich nicht viel zu lachen im Leben. Trotzdem kann er gerade das gut: Sein Lachen ist ansteckend und unwiderstehlich. Auch der merkwürdige Baron Lefuet interessiert sich dafür. Er kauft Timm das Lachen ab – im Gegenzug erhält der Junge die erstaunliche Gabe, jede Wette zu gewinnen. Allerdings darf er mit niemandem über diesen Pakt sprechen. Für kurze Zeit genießt der Junge die Möglichkeiten, anderen durch Wetten eins auszuwischen oder auf der Pferderennbahn gigantische Geldsummen zu gewinnen. Aber dann merkt er, dass er mit dem Lachen etwas Lebenswichtiges verloren hat und bemüht sich darum, den Handel mit Lefuet rückgängig zu machen.

Vorlage für den Film ist James Krüss‘ Kinderroman von 1962, der auf sinnvolle Weise  verdichtet wird. Dem Film gelingt etwas, was bereits James Krüss‘ Text auszeichnete: Eine liebevoll erzählte, fantasievolle, manchmal auch absurde Geschichte zu entwickeln und zugleich mit einem scharfen Blick die Übel der modernen Welt zu erfassen. Die Geschichte stellt ganz konkrete, menschliche Fragen neben hochphilosophische: Warum lachen wir? Was ist das Menschliche an dieser Fähigkeit? Was ist böse? Gibt es eine Gestalt, die das Böse verkörpert? Im Film spielen Wetten eine herausragende Rolle und bilden mitunter auch dramaturgische Gelenkstellen. Familie und Freundschaft sind zentrale Themen: Durch sein Experiment droht Timm die Freundschaft zu seiner Freundin Ida zu verlieren – am Ende gewinnt er nicht nur sie zurück, sondern findet auch eine neue Familie.

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung