Tipp der Woche – DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT und NEULAND

Deine Schönheit ist nichts wert © barnsteiner-film / Neuland © Rise and Shine Cinema
Deine Schönheit ist nichts wert © barnsteiner-film / Neuland © Rise and Shine Cinema

Aufgrund von Kriegen und Konflikten in den Heimatländern sind weltweit Millionen von Menschen auf der Flucht. Die Hoffnung auf Asyl in der Ferne, überwiegt die Strapazen und Gefahren der Flucht sowie die Schwierigkeiten in einem fremden Land neu zu beginnen. Auch innerhalb Europas rücken die derzeitigen Flüchtlingsströme und ihre Entwicklung immer mehr in den Fokus: wie können die europäischen Staaten der zunehmenden weltweiten Migration begegnen, wie können Schutz, Zugang und Integration in den verschiedenen Ländern gewährleistet werden.

Das gemeinsam von der Bundeszentrale für politische Bildung und VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz ausgewählte Programm zeigt Filme, die unterschiedliche Flüchtlingssituationen thematisieren und hierbei auch den Blick auf die aufnehmenden Gesellschaften richten.

Deine Schönheit ist nichts wert © barnsteiner-film
Deine Schönheit ist nichts wert © barnsteiner-film

DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT – ab Klasse 5

Spielfilm, Österreich 2012, Regie: Hüseyin Tabak, 85 min

Der 12-jährige Veysel – halb Türke, halb Kurde – lebt nach der Flucht seiner Familie seit sechs Monaten in Wien. Seine Situation ist schwierig: Sein Vater ist Kurde mit Guerillero-Vergangenheit und bittet Österreich um politisches Asyl. Sein älterer Bruder Mazlum hat sich eine Wiener Streetgang als Ersatzfamilie gesucht und ist kaum noch zu Hause. Veysel ist in der Schule isoliert, denn er spricht kaum ein Wort Deutsch: Die Lehrerin hat ihn als hoffnungslosen Fall aufgegeben, die Mitschüler hänseln ihn. Als er die Aufgabe bekommt, der Klasse ein Gedicht vorzutragen, entscheidet er sich für Âşık Veysels „Deine Schönheit ist nichts wert“. So besinnt er sich mit Hilfe des Nachbarn Cem nicht nur auf seine kulturellen Wurzeln, sondern kommt auch seiner Mitschülerin Ana näher.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.

Neuland © Rise and Shine Cinema
Neuland © Rise and Shine Cinema

NEULAND – ab Klasse 10

Dokumentarfilm, Schweiz 2013, Regie: Anna Thommen, 93 min

Sie sind weit gereist – per Flugzeug, Zug, Bus oder Boot. Jetzt finden sich die jungen Geflüchteten in einer Integrationsklasse in Basel wieder. Am Anfang haben Ehsanullah aus Afghanistan, Nazlije aus Serbien und Ermias aus Eritrea kaum etwas gemeinsam. Lehrer Christian Zingg bereitet die 16- bis 20-Jährigen aus aller Welt innerhalb von zwei Jahren darauf vor, sich in der Schweiz eine Zukunft aufzubauen und die Sprache und die Kultur kennenzulernen.

Anna Thommens Dokumentarfilm begleitet die Klasse über einen Zeitraum von zwei Jahren, vom ersten Tag bis zur Zeugnisausgabe. So wird nachvollziehbar, wie schwer es ist, in der neuen Heimat wirklich anzukommen. Traumatische Erlebnisse und Sorgen um Angehörige haben Spuren auf den jungen Gesichtern hinterlassen, der ungeklärte Aufenthaltsstatus erschwert die Integration. Doch Lehrer Christian Zingg wird nicht müde, sich für seine Schützlinge einzusetzen. Er ermuntert sie, an ihre Träume zu glauben.

Beim Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung am 22.11. diskutiert Almut Wetzstein, Filmemacherin und Dozentin für politische Bildung, mit den Schüler*innen im Anschluss an die Vorführung um 10:00 im Kino Spreehöfe.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.