Tipp der Woche – Filmklassiker

das Filmprogramm der SchulKinoWochen Berlin lädt vom 14. bis 25. November 2016 dazu ein, sich mit der Machart und der historischen Bedeutung von Filmen auseinanderzusetzen.

Wir zeigen dabei nicht nur aktuelle Filme, sondern auch Filmklassiker, die weit mehr sind als „alte Filme“: Sie geben uns einen Eindruck davon, welche Fragen sich Filmemacher*innen früher über die Welt gestellt haben. Diese Fragen können wir heute in den historischen Kontext einordnen und somit unser eigenes Bild von Geschichte erweitern. Filme schulen das Auge, motivieren zum Nachdenken und schärfen den Verstand. Zu einer umfassenden Filmbildung gehört die Beschäftigung mit der Filmgeschichte dazu, um aktuelle Filme und die Kunstform an sich verstehen zu können. Filmhistorisches Wissen spielt in unserer Gesellschaft eine vergleichbare Rolle wie in der Kunst- oder Literaturgeschichte.

Für Grundschulen steht der DDR-Kinderfilmklassiker des kürzlich verstorbenen Regisseurs Rolf Losansky MORITZ IN DER LITFASSSÄULE (1983) auf dem Programm.

Für Oberschulen ermöglicht die Satire WIR WUNDERKINDER (1958) von Kurt Hoffmann eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zwischen den Weltkriegen.

Moritz in der Litfaßsäule – ab Klasse 1/SAPH

Moritz in der Litfaßsäule © DEFA-Stiftung
Moritz in der Litfaßsäule © DEFA-Stiftung

Spielfilm nach dem Kinderbuch von Christa Kožik, DDR 1983, Regie: Rolf Losansky, 86 min

Der neunjährige Moritz ist ein wenig anders als viele Kinder in seinem Alter. Er macht nichts „zackzack“, wie die Erwachsenen es gerne hätten, sondern denkt lieber langsam und gründlich über alles nach. Mit seiner Träumerei bringt er Eltern, Geschwister und Lehrer zur Verzweiflung. Ständig wird er ermahnt und gehänselt. Eines Tages reicht es ihm: Moritz haut von Zuhause ab und versteckt sich in einer Litfaßsäule mitten auf dem Marktplatz, die sein neues Zuhause wird.

Am 15.11. um 10:00 wird die Schriftstellerin Christa Kožik im Kino Krokodil zu Gast sein. Sie schrieb die Kinderbuchvorlage und das Drehbuch diesem und zwei weiteren Filmen von Rolf Losansky und beantwortet die Fragen der Schüler*innen.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.

Wir Wunderkinder – ab Klasse 11

Wir Wunderkinder © Filmmuseum Berlin / Deutsche Kinemathek
Wir Wunderkinder © Filmmuseum Berlin / Deutsche Kinemathek

Spielfilm nach dem Roman von Hugo Hartung, BRD 1958, Regie: Kurt Hoffmann, 107 min

Unterschiedlicher könnten die zwei Klassenkameraden nicht sein: Bruno Tiches wandelt sich vom schneidigen Naziführer zum erfolgreichen Geschäftsmann der Wirtschaftswunderzeit. Hans Boeckel hingegen erlebt mangels brauner Gesinnung private und berufliche Rückschläge. Erst nach Kriegsende kann er seinen Beruf als Journalist wieder ausüben. Kurt Hoffmanns vielfach ausgezeichnete Satire über Opportunismus und Vorteilsnahme ist eine bissige filmische Revue über die deutsche Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von 1913 bis 1955. Die Kabarettisten Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller verbinden in einer Kino-im-Kino-Rahmenhandlung als Stummfilmerzähler und Pianist Kinogeschichte mit Zeitgeschichte und machen die Satire zum Moritat.

Filmpädagoge Klaus-Dieter Felsmann wird im Anschluss mit den Schüler*innen über den Film diskutieren.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.