Die Herbstferien gehen in die zweite Woche und die SchulKinoWochen rücken immer näher. Für diejenigen, die noch nach einem geeigneten Film für einen SchulKinoWochen-Besuch suchen, möchten wir in dieser Woche drei besondere Filme aus dem Programm empfehlen, die sich auf verschiedene Weise mit den Themen Bildung und Schule auseinandersetzen.

HEIDI versteht nicht, warum sie ausgerechnet lesen lernen soll und in CONDUCTA – WIR WERDEN SEIN WIE CHE kämpft eine Lehrerin für eine Schule, die sich ihrer sozialen Verantwortung stellt.

HEIDI – ab Klasse 2

Spielfilm nach den Romanen von Johanna Spyri, Deutschland/Schweiz 2014, Regie: Alain Gsponer, 105 min

Das 9-jährige Waisenmädchen Heidi will auf keinen Fall ins Waisenhaus abgeschoben werden. Dafür nimmt die Frohnatur sogar die Gesellschaft ihres grantigen Großvaters in Kauf, den alle im Dorf nur Alm-Öhi nennen. Der Einsiedler will die unerwünschte Enkelin zunächst schnellstmöglich wieder loswerden. Mit ihrer natürlichen und offenen Art erweicht Heidi jedoch das Herz des Alten und knüpft zudem eine Freundschaft mit dem Geißenpeter. Doch dann vermittelt Heidis Tante Dete das Mädchen an die wohlhabende Familie Sesemann aus Frankfurt, die eine Spielgefährtin für die gehbehinderte Klara sucht. Die stickige Großstadt und die strenge großbürgerliche Etikette erdrücken Heidi und die Sehnsucht nach der Alm macht sie krank.

Die neueste „Heidi“-Verfilmung rückt bei aller Romantisierung des naturverbundenen Landlebens auf der Alm auch das entbehrungsreiche Leben der Bauern in den Blick, das im Kontrast zum Großbürgertum aus Frankfurt gezeigt wird. So gelingt Regisseur Alain Gsponer eine unter anderem mit Bruno Ganz und Katharina Thalbach stark besetzte Realverfilmung rund um die Themen Heimat, Kindheit und Familie, die den 125 Jahre alten Stoff für ein zeitgenössisches Publikum neu in Szene setzt.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.

CONDUCTA – WIR WERDEN SEIN WIE CHE – ab Klasse 7

Spielfilm, Kuba 2014, Regie: Ernesto Daranas, 108 min

Chala wächst bei seiner drogensüchtigen Mutter in Havanna auf. Um sein Essensgeld zu verdienen, zieht er Kampfhunde auf. Regelmäßig gerät er mit den Sozialarbeitern und der Polizei aneinander. Auch in der Schule gibt es häufig Ärger. Doch Carmela, seine lebenskluge Lehrerin weiß, dass nicht das Verhalten Chalas, sondern das System Schule die Ursache ist. Seit der kubanischen Revolution kämpft sie für eine Schule, in der nicht dogmatische Lehrgebäude Maßstäbe setzen, sondern die Persönlichkeit und Lebensumstände der Schüler*innen die Basis der Bildungsarbeit formen. Für Kinder wie Chala sind die Schule und die Zuneigung der Lehrerin besonders wichtig. Die Behörden sind der Meinung, dass Chala in einem Erziehungsheim besser aufgehoben sei. Doch Carmela weiß, dass man Schüler wie Chala nicht in einer „escuela de conducta“ auf das Leben vorbereiten kann. Aber: Ihre Haltung wird im Schulalltag nur von wenigen geteilt.

Ausführliche Informationen zum Inhalt und den Spielterminen finden Sie hier.