Von Avantgarde bis Alltag – Die Weimarer Zeit in Filmen und Serie

Wie keine andere Kunstform rezipierte und beförderte das Kino der 1920er Jahre den Zeitgeist der Moderne: Mode und Sport, Mobilität und urbanes Leben, Genderfragen spiegeln sich im Film. Keine andere Stilepoche des deutschen Films wirkte so prägend auf die internationale Filmästhetik wie das Weimarer Kino. Der Film diente auch als politisches Instrument, war Spiegel seiner Zeit und inszenierte eine Faszination für die gefühlte oder reale Modernität der Gesellschaft.

Ausgehend von der Sonderausstellung „Kino der Moderne. Film der Weimarer Republik“ der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen lädt die Fortbildung zur Auseinandersetzung mit dem Filmschaffen der Weimarer Republik und der Darstellung dieser Zeit in gegenwärtigen Filmproduktionen ein.

Nach einem geführten Ausstellungsbesuch ermöglicht die moderierte Sichtung von Filmausschnitten mit anschließender Diskussion Einblicke in die vielfältigen Potentiale des Weimarer Films für den Schulunterricht: Neben Klassikern wie „Metropolis“ (1927) oder „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ (1927) bieten auch unbekannte Schätze aus den Beständen der Kinemathek Eindrücke vom filmischen Schaffen ebenso wie von den gesellschaftlichen Diskursen der Weimarer Zeit. Dabei werden ausgewählte Themen besonders beleuchtet, so z.B. „Alltagsleben“, „Kunst und Avantgarde“, „Urbanität und Großstadt“, „Politik“. Abschließend bietet die Auseinandersetzung mit der aktuellen Fernsehserie „Babylon Berlin“ (2017) Gelegenheit dazu, die gegenwärtige mediale Inszenierung der Weimarer Zeit zu reflektieren, kritisch zu hinterfragen und Möglichkeiten sowie Grenzen der schulischen (Film-)Arbeit mit historischen wie aktuellen Bewegtbildern zu diskutieren.

Referenten:

Jürgen Dünnwald, Drehbuchautor, Prüfer in der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und Führungsreferent am Museum für Film und Fernsehen, Berlin.

Jurek Sehrt, Leiter des Bereichs Bildung und Vermittlung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin.

Eine Veranstaltung des Bereiches Bildung und Vermittlung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Zusammenarbeit mit den SchulKinoWochen Berlin.