Projekttag zum FILM EINE DEUTSCHE PARTEI

Wir schauen hin: Mit Regisseur Simon Brückner und Editor Sebastian Winkels

Von 2019 bis 2021 hat Simon Brückner AfD-Parteimitglieder auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene bei ihrer politischen Arbeit begleitet. Entstanden ist ein beobachtendes Dokument ohne einordnenden Kommentar, das Einblick in das Innere der Partei gibt – „ein gänzlich unpopulistischer Film über Populisten“, wie Brückner sagt. Ganz nach dem Motto des Films, dass Wegschauen keine Lösung ist, laden wir gemeinsam mit dem Regisseur Simon Brückner und Editor Sebastian Winkels zu einem Projekttag ein, der den Film unter die darin aufgezeigten Abgründe des Extremismus genauer beleuchtet, den Blick hinter die Kulissen im Gespräch mit den Filmemachern vertieft und zur Diskussion anregen soll.

EINE DEUTSCHE PARTEI
Deutschland | 2021 | 110 Minuten | Regie: Simon Brückner FSK 12 |
Filmemacher Simon Brückner hat es geschafft, Protagonisten, Netzwerke und Gremien der AfD über mehrere Jahre (zwischen 2019 und 2021) zu begleiten. Herausgekommen ist ein Blick ins Innere der Partei, jenseits medialer Aufgeregtheit. Sein exklusiver Zugang führt in die Hinterzimmer einer mit internen Konflikten ringenden Partei. Ein frappierendes Gesamtbild entsteht, zusammengesetzt aus genau beobachteten Einzelszenen, ohne äußere Beeinflussung oder sprachlichen Kommentar. Wir sehen radikale Flügelkandidaten gegen vermeintlich Moderate kämpfen. Politische Kräfte werden sichtbar, die mit dem System der Bundesrepublik bereits gebrochen zu haben scheinen. Unaufhaltsam driftet das System AfD immer weiter nach rechts. Manchmal bedrückend alltäglich oder banal, öffnen sich die Abgründe des Extremismus, der Feindseligkeit und Verachtung gegenüber vermeintlich Fremden und Andersdenkenden. Eine Deutsche Partei ist das unbequeme Dokument einer historischen Bestandsaufnahme. Auch die internationale Vernetzung einer Rechten, die sich global neu formiert und Zulauf hat, wird gezeigt.

Simon Brückner (Regisseur)
Simon Brückner ist Jahrgang 1978. An der HU Berlin studiert er Kulturwissenschaft. 2001 ist er Gründungsmitglied der selbstorganisierter Filmschule filmArche und schließt den dortigen Regielehrgang mit dem Kinodokumentarfilm „Schöne blonde Augen“ ab. Sein zweiter Langfilm „Aus dem Abseits“ gewinnt 2015 den deutschsprachigen Wettbewerb des Münchener Dokfests. Seine dritte abendfüllende Arbeit „Eine deutsche Partei“ wird 2022 auf der Berlinale uraufgeführt. Neben dem Filmemachen arbeitet Simon Brückner freischaffend als Dozent, Autor und Dramaturg.

Sebastian Winkels (Editor)
Sebastian Winkels, 1968 in Kleve geboren, studierte Kamera an der Filmuniversität „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg. Er arbeitet freiberuflich als Regisseur nonfiktionaler Filme, wie z.B. “Hase & Igel”, “7 Brüder” oder “Talking Money”, die auf internationalen Festivals gezeigt und vielfach ausgezeichnet wurden. Seit 2005 ist er auch als Editor, Dramaturg und Dozent tätig.

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