Anime, Japan 2021, Regie: Mamoru Hosoda, 121 min – ab Klasse 9

Ein Coming-of-Age-Anime zwischen Fantasie und Alltag

Als Suzu eine Einladung in die digitale Parallelwelt U erhält, verändert sich alles. Ihr Avatar zieht alle Blicke auf sich – und Suzu, die seit dem Unfalltod ihrer Mutter die Freude am Singen verloren hat, findet ihre Stimme wieder. Unter dem Namen „Belle‟ wird sie in U zum Star. Als eines von Belles Konzerten durch einen Drachen gestört wird, ist Suzu fasziniert von dem Unbekannten, der sein wahres Ich hinter einer Maske verbirgt. Sie beginnt seiner Spur zu folgen. Der bildgewaltige Anime erzählt vielschichtig über Rollenkonflikte, Selbstständigkeit und Trauerbewältigung.

Wie bereits in seinen vorherigen Filmen vermischt Mamoru Hosoda auch in seinem neuen Anime unterschiedlichste Einflüsse und Genres. In BELLE entwirft er die bunte Vision einer Onlinewelt, die die Versprechen und Chancen gegenwärtiger sozialer Netzwerke auf die Spitze treibt. Die Handlung wiederum orientiert sich eng an Motiven des französischen Märchens „Die Schöne und das Biest‟ und zollt auch der Interpretation dieses Märchens durch den gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1991 Tribut. Ästhetisch gehen unterdessen die abstrakte Welt von U, die an ein Computerspiel erinnert, ein märchenhaftes (digitales) Schloss, das wie ein expressionistisches Gemälde aussieht und vom irischen Cartoon Saloon-Studio gestaltet wurde, sowie der im Alltag verwurzelte, realistische Slice-of-Life-Stil japanischer Zeichentrickfilme Hand in Hand. Vor allem die unterschiedlichen Rollen und Identitäten von Suzu/Belle und dem „Drachen‟ im Film laden zu einer Beschäftigung im Unterricht ein. Welche Möglichkeiten eröffnen soziale Netzwerke in positiver und in negativer Hinsicht? Und was erzählt der Film ganz allgemein über Identitäten und Rollen in verschiedenen Lebenskontexten?

Begleitmaterial zum Film:

FilmTipp von VISION KINO

Begleitmaterialien von kinofenster.de

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung