Bori

Der Mann, der seine Haut verkaufte (c) eksystent
Der Mann, der seine Haut verkaufte (c) eksystent

Spielfilm, Südkorea 2018, Regie: Jinyu Kim, 110 min – ab 5. Klasse

Würde Bori sich weniger alleine fühlen, wenn sie wie alle in ihrer Familie, nicht hören würde?

Die elfjährige Bori lebt mit ihrem kleinen Bruder Jeongwoo und ihren Eltern in einer Stadt am Meer. Der Vater, mit dem Bori ein enges Verhältnis hat, arbeitet am Hafen, Bori und Jeongwoo gehen in eine Schule im Viertel. Schwarze Sojabohnennudeln beim Lieferservice kann nur Bori bestellen, denn Jeongwoo und die Eltern sind Taub. Die Familie spricht in Gebärden miteinander. Bori übersetzt für ihre Eltern und übernimmt viele wichtige Gespräche – am Telefon, in Geschäften, bei Behörden. Obwohl sie ein liebevolles Miteinander pflegen, fühlt sie sich trotzdem manchmal allein. Im Taxi muss sie vorn dem Fahrer den Weg zeigen, während die Mutter und ihr Bruder auf dem Rücksitz miteinander kuscheln. „Warum kam ich als eine, die anders ist als meine Familie, auf die Welt?“, fragt sich Bori und wünscht sich irgendwann sehnlichst, auch Taub zu sein. Sie sieht im Fernsehen eine Taucherin, die durch das lange Unter-Wasser-Sein Taub geworden ist. Nun will Bori die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Der Film erzählt in ruhigen Bildern die berührende Geschichte eines Kindes, das seine Umwelt genau beobachtet. Bori wird ihrer besonderen Rolle innerhalb der Familie im Laufe der Geschichte immer bewusster. Das macht sie nachdenklich und schließlich traurig. Bori versucht, etwas an der Situation zu verändern und tut so, als wäre sie Taub. So gerät sie in ein moralisches Dilemma. Plötzlich gehen alle ganz anders mit ihr um und sie kann sich auch nicht mehr so gut um die Nöte ihrer Familienmitglieder kümmern. BORI zeigt auf eindrucksvolle Weise die Sehnsucht und die innere Zerrissenheit seiner Protagonistin auf dem Weg ihrer Selbstfindung.

Begleitmaterial zum Film:

Unterrichtsmaterial

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OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung