Spielfilm, Belgien/Niederlande/Deutschland 2021, Regie: Anouk Fortunier, 83 min – ab 5. Klasse

Kapitalismuskritik in einer Komödie

Zoë und ihr Vater Paul müssen sich beeilen. Paul soll in einem Werbeclip ein vegetarisches Würstchen spielen. Um Schauspieler zu werden hat er seinen Job bei einer großen Bank aufgegeben. Zoës Mutter und die Geschwister sind wenig begeistert von den neuen Lebensplänen. Abgesehen vom Streit, der nun in der Familie ist, findet Zoë Pauls Idee toll. Denn er ist wieder wie früher, lacht viel und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Außerdem nimmt er sie mit zu seinen Castings und den Dreharbeiten und erspart ihr so für einige Tage die neue Schule.

Zoë erzählt die Geschichte aus ihrer Perspektive und spricht dabei auch gelegentlich das Publikum an. Zeichnungen von ihr werden in eindrucksvollen Paper-Cut-Animationen zum Leben erweckt. Sie geben immer wieder Einblicke in ihre Gefühlswelt und fassen die Geschichte zusammen: Damit regt der Film zum eigenen filmischen Arbeiten an. Der Fokus kann dabei natürlich auch, an die Theatervorsprechen und Dreharbeiten anknüpfend, auf dem Schauspiel liegen. Im Film steckt eine explizite Kapitalismus- und Systemkritik. Auch das Schulsystem, vor allem die mit Mobbing verbundene Gruppendynamik, wird im Film kritisiert. Dass Probleme in der Schule nicht gelöst werden, wenn man dauerhaft nicht hingeht, wird klar. Aber auch, dass Menschen manchmal Pausen brauchen, um sich selbst nicht zu verlieren. Paul und Zoë finden beide ihren Platz im neuen Leben. Der Film bietet gute Anlässe, um über Berufswahl, Work-Life-Balance, Zusammenhang von Schulsystem und Arbeitswelt und Zugang zu einem erfolgreichen gesellschaftlichen Leben zu sprechen.

Begleitmaterial zum Film:

Begleitmaterial zum Film des Verleihs

Weitere Spieltermine über die Anmeldemaske einsehar oder auf Anfrage möglich

OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch Mit Gast Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung