Spielfilm nach dem gleichnamigen Buch von Rüdiger Bertram, Deutschland/Spanien 2021, Regie: Tobias Wiemann, 100 min – ab 5. Klasse
Auf schmalen Pfaden in die Freiheit
„Gut oder böse?“ ist mehr als nur ein Spiel, mit dem sich Rolf und sein Vater Ludwig Kirsch die Zeit auf der Flucht vertreiben. Unbekannte Personen schnell einschätzen zu können, kann für verfolgte Menschen im Kriegsjahr 1940 zu einer Überlebensfrage werden. Der kritische Journalist steht auf der Fahndungsliste der Gestapo und sieht nur einen Ausweg, um mit seinem zwölfjährigen Sohn aus dem von den Nazis kontrollierten Europa zu fliehen: Ein Pfad von Südfrankreich nach Spanien über die Pyrenäen soll die beiden in die Freiheit führen – und schließlich nach New York, wo Rolfs Mutter bereits sehnsüchtig auf sie wartet. Das Mädchen Núria kennt die Berge wie ihre Westentasche und erklärt sich bereit, die Geflüchteten zu führen. Doch sie stellt eine Bedingung: „Kein Hund“. Rolf kann sich aber nicht von seinem geliebten Terrier Adi trennen und versteckt ihn heimlich in seiner Tasche. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich später herausstellt. Als Ludwig von einer Militärpatrouille entdeckt und verhaftet wird, sind die beiden Kinder auf sich allein gestellt.
Ein sorgsam und kindgerecht inszenierter Film, in dem zwei Kinder in den Wirren des Krieges Emotionen wie Angst und Trauer, aber auch Freude, Zuversicht und wahre Freundschaft erleben. Konsequent aus Sicht der beiden Kinder erzählt Regisseur Tobias Wiemann in seinem mit dem deutschen Filmpreis 2022 ausgezeichneten Abenteuerfilm ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte, der eine Brücke zu aktuellen Fluchtbewegungen schlägt.
Begleitmaterial zum Film:
OmU Original mit Untertiteln
Mit Filmgespräch
Mit Gast
Mit Workshop
Mit Kinoseminar der Bundeszentrale für politische Bildung
In Kooperation mit Kino ab 10 des Kinderkinobüros des JugendKulturService